Hallo ihr Lieben und willkommen zum dritten Tag der Blogtour zu Zwischen Tod & Leben!
Ich habe heute die Ehre euch nicht nur verkünden zu dürfen, dass Emma Martens neues Buchbaby Zwischen Tod & Leben heute Bookbirthday feiert, sondern darf euch auch noch die Protagonistin Selena vorstellen! Und damit ihr sowohl die Figur als auch Emma als Autorin ein wenig näher kennenlernen könnt, habe ich ein paar tolle Dinge im Gepäck – Vorhang auf für die Blogtour Zwischen Tod & Leben!
Passend zum Fantasygenre ist Selenas Steckbrief ein wenig mysteriöser gehalten und macht mich mega neugierig. Sie klingt nach einer starken Protagonistin, die ihren Weg geht und sich durch nichts und niemanden mehr aufhalten lässt. Was sich mir beim Lesen des Steckbriefs (und auch des Klappentextes) aufgedrängt hat, ist das Gefühl, dass Selena eine Figur ist, die schon viel im Leben mitgemacht und auch verloren hat. Ich bin unendlich gespannt, ob sich mein Eindruck bewahrheitet.
Was mich bei der Vorbereitung dieses Beitrags super interessiert hat, war der Vorgang, den eine Hauptfigur während der Bucherstellung durchlebt. Wie erstellen Autoren ihre Figuren? Verändern sie sich während des Schreibens des Buchs stark oder sind sie von Anfang an „fertig“? Deswegen habe ich Emma Marten 8 Fragen gestellt – und sie hat Rede und Antwort gestanden:
1. Hattest du von Beginn an ein klares Bild von Selena?
Jein. Ich kenne ihre großen inneren Probleme und habe ein ungefähres Aussehen im Kopf. Je weiter ich den Plot überlege, wird das Bild klarer. Aber erst, wenn ich mich richtig in sie hineinfühlen kann, kann ich anfangen zu schreiben. Was nicht heißt, dass sie sich nicht entwickeln kann im Laufe der Geschichte. Manchmal auch in eine andere Richtung, als von mir zuerst geplant.
2. Falls nein: Wie oft hast du an ihrem Charakter und Aussehen gefeilt?
Feilen an Charakter und Aussehen geht leider bei mir gar nicht, wenn ich einmal ein Bild vor Augen habe. Selbst der Name steht fest und kann nicht mehr geändert werden. Ansonsten wird die Figur zu einer komplett neuen Figur. Ein bisschen kompliziert vielleicht, aber Selena ist dann wie besetzt, als würde sie als Mensch existieren. Sie kann dann nicht plötzlich rote Haare haben, das würde sie zu jemand anderes machen.
3. Erstellst du entsprechende Character-Boards auf Pinterest bzw. auf Papier? Oder entstehen deine Figuren einfach aus dem Kopf heraus?
Leider entstehen sie tatsächlich nur im Kopf und die wichtigsten Eigenschaften und Merkmale halte ich in einem Steckbrief fest. Ich habe mich mal an Character-Boards versucht, konnte die aber nie so umsetzen, wie ich sie haben wollte, und dann habe ich das schnell wieder sein lassen. Fürs Marketing nicht optimal.
4. Einige Autor:innen berichten, dass ihre Figuren während der Erstellung mit ihnen reden – ist das bei dir ähnlich?
Reden würde ich es nicht nennen. Es ist eher so, dass ich mich in sie hineindenke und die Szene wie ein Film gedanklich durchspiele. D.h. während ich schreibe, sehe ich, was die Figuren machen, fühle, was sie fühlen. In diesem Moment bin ich Selena.
5. Stehen deine Figuren mit ihrer Entwicklung vor dem Plot oder entstehen sie mit der Geschichte?
Definitiv entstehen die Figuren, zumindest die Protagonisten, nach der eigentlichen Idee zuerst. Durch die Figuren entwickelt sich dann nach und nach der Plot.
6. Hast du in der Regel einen groben/ festen Plan, wie es mit deinen Figuren im Roman so laufen wird?
Mit den Protagonisten zumindest, die anderen Figuren dienen erst einmal einem Zweck und dann entwickeln sie im Lauf der Geschichte ein Eigenleben. Da hat mich schon mehr als eine überrascht, welche Ausmaße ihr Part dann angenommen hat.
7. Was hältst du beim Schreiben von „Kill your Darlings“?
Als absoluter Happy End-Liebhaber finde ich dieses Thema ziemlich schwierig. Bei The Blinds habe ich diese Entscheidung ziemlich lange vor mir hergeschoben, und wenn ich einen anderen Weg gesehen hätte, wäre die betreffende Figur, meine absolute Lieblingsfigur, auch gestorben. Aber wenn die Geschichte es trägt und die Message dabei nicht verloren geht, stehe ich eher hinter dem „Kill your Darlings“ als irgendwie irgendwas zu schreiben, um den Tod noch abzuwenden oder gar rückgängig zu machen.
8. Weisst du immer schon zum Start eines neuen Projekts, welche und wie viele Figuren du schreibst wirst?
Nein. Ich kenne die Protagonisten und meine obligatorische Vaterfigur. Ansonsten entwickeln sich die anderen Charaktere mit der Geschichte, inwieweit sie gebraucht werden für die Story oder die Charakterentwicklung. Es fällt mir tatsächlich richtig schwer, Charaktere zu schreiben, die keine Bedeutung in der Geschichte haben.