Titel Der Mann, der zu träumen wagte Reihe – Band Einzelband Autor Graeme Simsion Übersetzer Annette Hahn Illustrator – Verlag Fischer Verlag Erschienen als Taschenbuch mit Klappbroschur Genre Roman Preis 10,99€ Seitenzahl 400 Seiten Bewertung
Nachdem ich Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion unfassbar gerne las, durfte bei einem Post-Geburtstagskauf dann auch Der Mann, der zu träumen wagte bei mir einziehen. Doch nachdem mich der zweite Band Der Rosie-Effekt nicht ganz anholen konnte, konnte mich leider auch Der Mann, der zu träumen wagte nicht von sich überzeugen. Warum, liest du hier.
Graeme Simsion ist ein Autor, den ich für seine besonderen Charaktere schätze. Er schafft Personen mit Ecken und Kanten, die anders sind und die ich gerne kennenlernen möchte. All seine Protagonisten haben einen Spleen, der sie besonders macht. Bei Adam Sharp, dem Protagonisten von Der Mann, der zu träumen wagte ist es die Musik. Adam ist ein leidenschaftlicher Hobbymusiker, der in Musik aufgeht und extrem bewandert ist. Hier schafft es Graeme Simsion es, mich als Laien vollkommen davon zu überzeugen, es mit einem wahren Musikliebhaber zu tun zu haben. Auch die Schreibweise von Graeme Simsion hat mir mit ihrer ruhigen Art wieder sehr gut gefallen.
Der Mann, der zu träumen wagte hat einen interessanten Protagonisten, aber keinen fesselnden Plot
Wäre da nicht das Aber, hätte mir die Geschichte rund um Adam gut gefallen können. Aber gerade die Geschichte an sich ist das Aber in dieser Rezension. Während ich die Rückblicke Adams vergangener großer Liebe wundervoll geschrieben und romantisch-verklärt fand, konnten mich die erzählte Gegenwart und vor allem Adams Entscheidungen einfach nicht abholen. Denn gerade gegen Ende des Buchs rutscht die Handlung für mich in eine skurrile Richtung ab, die ich so nicht hatte kommen sehen und die auch leider nicht nach meinem Geschmack war.
Denn der Plot entwickelt sich in eine Art Dreiecksbeziehung, die mir stellenweise wirklich unangenehm war. Adam, der nach Jahren die Möglichkeit erhält, seine große Liebe Angelina wiederzusehen, stellt in einer Art Midlife-Crisis alles in Frage, was er sich über die Jahre hinweg aufgebaut hat. Zwar konnte ich diesen Ansatz noch durchaus nachvollziehen, die darauffolgenden Ereignisse jedoch nicht. Für mich hatte vor allem die Figur von Angelinas Ehemann einen faden Beigeschmack.
Das Ende konnte mich dann einigermaßen mit den zum Teil recht abgedrehten Entwicklungen im Buch versöhnen.