Rezension

Das Rosie-Projekt

Titel Das Rosie-Projekt
Reihe Rosie-Dilogie
Band 1. Band
Autor Graeme Simsion
Übersetzer Annette Hahn
Illustrator
Verlag Fischer Verlag
Erschienen als Taschenbuch
Genre Roman
Preis 9,99€
Seitenzahl 368 Seiten
Bewertung
Das Rosie Projekt
Das Rosie Projekt

Was Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion so besonders macht? Der einzigartige Protagonist, der mich stellenweise an Sheldon Cooper aus The Big Band Theory erinnerte.

Null-Acht-Fünfzehn Protagonisten, die sich wahlweise als Mauerblümchen empfinden, obwohl sie wunderschön oder der übelste Badboy sind, der nur auf die richtige Frau wartet – mit solchen Figuren können mehr als die Hälfte der aktuellen Bestseller aufwarten. Aber einen Charakter-Protagonisten? Eher weniger. Das Rosie-Projekt hat einen solchen Protagonisten, was ich unglaublich gefeiert habe. Das Sahnehäubchen: Der Charakter der Hauptfigur Don ist weder karikiert noch unpassend dargestellt, weshalb mir das Buch gleich doppelt gut gefiel.

Dons Charakter in Das Rosie-Projekt kommt ohne Übertreibungen in der Darstellung aus

Hand aufs Herz, ich musste mich auf Dons eigensinnige Sichtweise der Dinge erst einstellen. Denn Don sieht die Welt und sein näheres Umfeld recht emotionslos, wobei ihm eben dies bewusst ist. Umso spannender empfand ich das Ehefrauen-Projekt, dem sich Don den Großteil des Romans widmet. Was aus seiner Emotionslosigkeit entwickelt, ist ein herrlich rasantes Werk mit Humor, Charme und Witz. Denn eines ist Don definitiv nicht – humorlos. Gerade in Kombination mit Rosie gab es so viele Momente, in denen ich lachen konnte, dass mir das Buch mit seinen Figuren wirklich ans Herz gewachsen ist. Denn Rosie ist so ziemlich genau das, was Don nicht ist und sich insgeheim zu sein wünscht.

Dons besonderer Charakter findet sich durchgängig im Buch wider, vor allem im Schreibstil. Denn der ist geprägt von detaillierten Erklärungen und einigen Monologen, ohne dabei langweilig oder trocken zu werden. Schön empfand ich auch den Respekt, mit dem der Autor seinen Protagonisten erschaffen und geschildert hat. Er ist in jedem Wort spürbar und sorgte dafür, dass mir das Buch noch besser gefiel.

Ein Roman mit tiefgehender Grundaussage

Das Tüpfelchen auf dem I war der Plot. Denn dank einiger, wirklich sehr unterschiedlicher und grundlegend witzigen Handlungssträngen wurde es mir während der Lektüre nicht langweilig. Der Grundtenor des Romans ist dabei sehr humoristisch angehaucht, was mir zusätzlich Freude bereitete. Im Fokus des Romans steht jedoch eine sehr wichtige und tolle Aussage, nämlich mit seinen eigenen Schwächen und Stärken im Einklang zu sein. Ein Aspekt, den nicht immer jeder für sich beherzigt, aber so unheimlich wichtig ist.

Ihr merkt schon, ich gerate bei Das Rosie-Projekt ins Schwärmen und kann euch den Roman uneingeschränkt ans Herz legen. Werft einen Blick rein und gebt Don und Rosie eine Chance, euer Herz zu erobern und eure Weltsicht zu verändern.

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6 Kommentare zu diesem Beitrag

  1. Das Buch habe ich schon ewig auf dem Reader, aber ich hab es nie gelesen. So geht es mir leider mit einigen Büchern. Der SuB auf dem Reader gerät noch schneller in Vergessenheit, als der, der „echten“ Bücher. Ich muss meine Sammlung wohl dringend mal durchforsten und das eine oder andere Schätzchen ans Licht holen.

    #litnetzwerk-Grüße
    Daggi

  2. Hallo Nina,
    ich habe das Rosie-Projekt schon vor einer ganzen Weile gehört und war eben so begeistert, wie du es bist. Was mir vor allem gefallen hat ist, dass der Autor es geschafft hat, Don nicht als Blödmann darzustellen, sondern mit ihm und seiner besonderen Art sehr behutsam umgegangen ist. Ich denke, dass das ein schmaler Grad ist, auf dem ein Autor da wandelt und das hat er perfekt hinbekommen. Don ist, hat man sich erstmal an seine Eigenheiten gewöhnt einfach nur liebenswert. Auch ich musste an der einen oder anderen Stelle herzlich lachen, aber eher mit Don und Rosie, als über Don. Ein wahres Meisterwerk.
    Hab eine schöne Woche!
    LG
    Yvonne
    #litnetzwerk

  3. Hallo Yvonne,

    du sprichst mir aus der Seele! Don ist so ein herzensguter, einzigartiger und toller Protagonist, dass ich wirklich viel Spaß beim Lesen hatte. Und Rosie ist einfach so unfassbar humorvoll, dass ich vor angehaltenem Lachen in der Bahn beinahe geplatzt wäre. Kommt eben nicht so gut, wenn man lauthals in der Bahn loslacht. Hab ich schon getestet 😀
    Hast du Das Rosie-Projekt rezensiert? Falls ja: Lass mir doch einen Link da, dann kann ich auf deinen Blog verlinken. 🙂

    Liebe Grüße
    Nina

  4. Hallo Dagi,

    ich kenne das nur zu gut. Vor allem gibt es e-books so oft auch noch kostenlos, dass man sich denkt „Ach ja, das eine Buch geht schon“ und ehe man es sich versieht, sind es tausende Bücher… Wenn du Das Rosie-Projekt gelesen hast, lass doch nochmal einen Kommentar da. Ich würde mich freuen zu erfahren, wie es dir gefallen hat 🙂

    Liebe Grüße
    Nina

  5. Hallo Nina,
    Das Rosie-Projekt habe ich 2014 auf meinem alten Blog rezensiert. Ich bin gerade dabei die alten Rezensionen nach und nach auf den Buchbahnhof umzuziehen. Sobald sie wieder online ist melde ich mich sehr gerne.
    LG
    Yvonne

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