Drache und Diamant – Wolkenvolktrilogie
Kai Meyer
ISBN: 978-3-7855-5743-3
Loewe Verlag
16,90 Euro als gebundene Ausgabe
Inhalt
Am Berg der Drachen sammeln sich alle zum entscheidenden Kampf gegen den Äther. Doch unvermittelt tauchen neue Gegner auf: Tausende von mordlustigen Monstern entströmen dem Berg, und die Geheimen Händler werden in der Luft überfallen. Die Drachen tun, was sie können, aber ihre Kräfte schwinden. Doch es gibt ja noch die Schwertkämpferin Wisperwind, das Drachenmädchen Nugua und Niccolo, der die Genesung seiner geliebten, aber gefährlichen Mondkind überwacht. Sie alle kämpfen mit den Drachen zusammen in einem Kampf, der schon bald aussichtslos erscheint. Und als es der Äther tatsächlich schafft, den Ur-Riesen Pangu zu erwecken, scheint das Ende der Welt gekommen. Aber die letzten Kämpfer sind wild entschlossen, das Unmögliche zu versuchen …
Meine Meinung zu Drache und Diamant – Wolkenvolktrilogie
Ich habe leider ziemlich lange gebraucht, um Drache und Diamant – Wolkenvolktrilogie zu beenden. Aber es lag, wie schon oft erwähnt, nicht an dem Buch selbst, sondern daran, dass ich mehr Zeit für die Uni und die Arbeit nutzen musste, als für Bücher.
Der dritte Band der Trilogie schließt wieder nahtlos an den zweiten an und geht gewohnt gut weiter. Die Spannung hält trotz der vielen Wechsel zwischen den Charakteren an und wird weiter aufgebaut. Was passiert am Ende? Wird es ihnen gelingen alle zu retten?
Ab hier folgt Spoiler! Weiter geht’s beim Fazit!
Interessant fand ich all die Geschehnisse in den Himmelsbergen.
Den Kampf der Drachen mit dem Äther und vor allem die Art wie sie kämpfen.
Das Eingreifen der russischen Gildenschiffe, die die chinesischen Händler in einen Hinterhalt locken, in dem sie das Flaggschiff mit sich nehmen und die anderen angreifen.
Auch der Auftritt der Riesen war genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich saß vor diesem Buch und habe mit jeder Zeile gehofft, dass etwas Gutes passiert.Was mich aber auch sehr bewegt hat, war die Interaktion zwischen Mondkind, Niccolo und Nugua. Während Mondkind noch immer im Heilschlaf der Drachen liegt und Niccolo wie in Trance ständig neben ihr sitzt und sich deswegen mit Nugua streitet, die wiederum mitansehen muss wie die Drachen, ihre Familie, sterben, ergeben sich so wenige Situationen in denen Nugua und Niccolo zusammen agieren.
Aber gerade deswegen kann sich Nugua eingestehen, dass sie Niccolo liebt und er sich, dass er die wilde Art von Nugua vermisst. Endlich.
Doch da ist dann immer noch Mondkind.Leider war es voraus zu sehen, dass der Äther in Pangus Körper fährt, dass er allerding wieder zu Fleisch und Blut wird habe ich niemals geahnt. Dass Mondkind in der Allgegenwart des Äthers wieder seine Marionette wird, das fand ich schade, allerdings hätte es mir auch direkt klar sein können. Dass sie in Pangu mit dem letzten der Unsterblichen kämpft, während Nugua und Niccolo alles daran setzen Pangu und damit den Äther umzubringen das fand ich eine gelungene Überraschung. Er wollte Rache und sie Erlösung. Beide bekamen was sie wollten.
Sehr bildlich fand ich auch die Stelle an der der Äther/Pangu stirbt. Man bekommt es ja aus Niccolos Sicht mit und darf in seine Gefühlswelt eintauchen. Man erlebt wie der Liebesbann ausgelöscht wird, wenn Mondkind stirbt und wie das leise Flüstern in seinem Kopf verstummt, wenn der Äther ausgelöscht wird. Diese Art das Sterben zu zeigen fand ich wirklich gelungen.
Alles in allem fand ich das ganze Buch, beziehungsweise die komplette Reihe gelungen.
Bis auf das Ende. Oder einen kleinen Teil davon.
Es hat mich wirklich gefreut, dass einige der Drachen überlebt haben, dass alle Charaktere lebend aus Pangu herausgekommen sind und dass die Wolkeninsel auch sicher gelandet ist. Was mich allerdings gestört hat, war das offene Ende im Bezug auf Feiqing. Ich wollte doch eine Beschreibung haben wie er aussieht. Oder die Reaktion von Nugua und Niccolo miterleben. Und dann setzt an dieser Stelle einfach das Ende ein. Ich meine, ich finde es toll, man kann sich jetzt vieles vorstellen: Niccolo und Nugua ziehen zusammen weiter, Nugua mit den Drachen und Niccolo alleine (unwahrscheinlicher in meinen Augen), Niccolo bleibt trotz seiner Selbstzweifel und Gewissensbisse bei seinem Volk (niemals), Niccolo und Nugua ziehen mit den Drachen weiter, die beiden mit Feiqing…
Es gibt endlose Möglichkeiten. Aber eine Sache hätte ich echt gerne gewusst: wie der Rattendrache als Mensch aussieht. Schade.
Fazit zu Drache und Diamant – Wolkenvolktrilogie
Ich kann diese Reihe wirklich nur empfehlen. Es fehlt ihr an nichts. Freundschaft, Liebe, Spannung, Hoffnung und Verzweiflung, Außergewöhnliches, Faszinierendes…
Es ist eine sehr interessante Welt. Sie ähnelt unserer geografisch und geschichtlich mit belegten Personen wie dem Clan der Medici und Leonardo da Vinci und ist doch so vollkommen anders wenn es um Riesen, Drachen und Unsterbliche geht.
Drache und Diamant – Wolkenvolktrilogie ist ein gelungener Mix aus Wirklichem in einer fiktiven Welt. Man kann sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen. Auch interessant ist der Sichtwechsel zwischen den Charakteren. Es gibt keinen eindeutigen Erzähler und so kann man eine Situation aus mehreren Personen miterleben. Mehrere Gefühlswelten erkunden und Meinungen erfahren.
Wer Spaß an solchen Büchern hat und seiner Sammlung eine tolle Reihe hinzufügen möchte, der sollte sich die Wolkenvolk-Trilogie kaufen.