Titel For 100 Days – Täuschung Reihe For 100 Days Band 1. Band Autor Lara Adrian Übersetzer Firouzeh Akhavan-Zandjani Illustrator – Verlag LYX Verlag Erschienen als Taschenbuch Genre Roman Preis 10,00€ Seitenzahl 384 Seiten Bewertung
Eigentlich war ich den Büchern von Lara Adrian bisher immer sehr positiv zugetan. Mit For 100 Days – Täuschung könnte sich das allerdings geändert haben. Warum, verrate ich dir hier.
Seit ich den ersten Band der Midnight Breed-Reihe von Lara Adrian gelesen habe, war ich ein Fan der Autorin. Ihr Schreibstil, die Charaktergestaltung und auch die Handlung der Reihe hatten es mir angetan. Besonders gut gefallen hat mir, wie die Autorin mit erotischen Stellen in ihren Werken umging, da diese stets geschmack- und respektvoll geschrieben waren.
Ihr könnt euch also meine Erwartungshaltung vorstellen, mit der ich an For 100 Days – Täuschung ran getreten bin – die allerdings bitter enttäuscht wurde. Als ich die Reihe in einer Mängelbuchhandlung in meinem Umsteigebahnhof entdeckte, konnte ich einfach nicht anders, als die komplette Reihe mitzunehmen. Leider konnte ich an diesem Punkt noch nicht ahnen, dass ich bereits mit Band eins solche Probleme haben würde. Ob ich die folgenden zwei Bände lese, weiß ich an dieser Stelle noch nicht.
Die Geschichte in For 100 Days – Täuschung ist platt und ohne Handlung
Ihr fragt euch jetzt sicher, was genau mein Problem mit dem ersten Teil war: die fehlende Handlung. Der Auftaktband dreht sich einzig und alleine darum, dass eine verunsicherte aber wunderschöne junge Frau mit einem attraktiven, arroganten und dominanten Milliardär anbandelt. Zwar gibt es noch weitere Handlungsstränge, wie den Job der Protagonistin und ihre „dunkle Vergangenheit“ – die ich nebenbei bemerkt so dunkel gar nicht finde – und das war’s dann auch schon. Ansonsten werden in dem Buch ausschließlich die heißen Flirts, Dates und der umwerfende Sex zwischen den beiden beschrieben. Würde ich wohl alle Seiten des Romans rausreißen, in denen die beiden miteinander schlafen, das Buch hätte wohl nur noch 50 Seiten.
Auch mit den Figuren hatte ich so meine Probleme
Ich sage es nicht gerne, aber Avery, die Protagonistin, ist eine kleine Mary-Sue. Sie arbeitet als Kellnerin, ist aber eigentlich Künstlerin, die vor ihren dunklen Geheimnissen wegläuft. Und gerade, als sie denkt, dass es nicht schlimmer werden kann, trifft sie auf Dominic. Und der ist natürlich stinkreich, verrucht attraktiv und der beste Mann im Bett, den sie jemals hatte. Versteht mich bitte nicht falsch: Ich weiß, dass man als Autor das Rad nicht neu erfinden kann und dass es einfach Erzählmuster gibt, die man öfter erzählen kann. Aber ich kenne von Lara Adrian viel ausgefeiltere Figuren, die Charakter und Prinzipien haben. Und das habe ich in For 100 Days – Täuschung leider nicht gefunden.
Auch mit dem Schreibstil hatte ich in For 100 Days – Täuschung so meine Probleme
Ich mag Lara Adrians Schreibstil wirklich gerne. Der Beginn von For 100 Days – Täuschung war durch seine ewigen Schachtelsätze unglaublich schwer. Ein Satz ging zum Beispiel über eine halbe Seite. Ob das an der deutschen Übersetzung oder dem Original liegt, kann ich euch leider nicht sagen. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde es besser, vor allem die häufigen Sexszenen waren bis auf ein paar Ausnahmen gewohnt geschmackvoll geschrieben. Abgesehen von dem Wort „Tau“, das sie ständig verwendet und mich absolut irritiert hat.
Ihr merkt es, mit For 100 Days – Täuschung hatte ich leider so wirklich meine Probleme. Eine fehlende Handlung, zu platte Protagonisten, Bandwurmsätze, flache Geheimnisse und eine vorhersehbare Wendung, alles Punkte, die ich so von Lara Adrian nicht kenne.