Rezension

Die Tränen von Triest

Titel Die Tränen von Triest
Reihe
Band Einzelband
Autor Beate Maxian
Übersetzer
Illustrator
Verlag Heyne Verlag
Erschienen als Taschenbuch
Genre Historischer Roman
Preis 10,99€ WERBUNG REZENSIONSEXEMPLAR
Seitenzahl 432 Seiten
Bewertung
Die Tränen von Triest
Die Tränen von Triest

Meine Meinung zu Die Tränen von Triest in einem Wort: Wow! Der Roman hat mich überrascht, umgehauen und mich beim Lesen begeistert. Für mich hat hier einfach alles gepasst – von den Figuren über den Plot bis hin zur Auflösung sämtlicher Zusammenhänge. Warum mich der Roman so fesseln konnte, verrate ich dir hier.

Die Tränen von Triest verwebt historische und gegenwartsbezogene Handlungen perfekt

Die Tränen von Triest wird hauptsächlich in zwei Perspektiven erzählt: In der Gegenwart begleiten wir Johanna Silcredi in Wien, deren Leben vor einem Neustart steht. Als ihr Großvater sie bittet, herauszufinden, wer sein Vater war, beginnt für die junge Frau eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie und zu sich selbst. Im historischen Handlungsstrang begleiten wir Johannas Großmutter Afra von Silcredi im Jahr 1914. Ihr Leben könnte nicht schöner sein – bis der Erste Weltkrieg ausbricht und ihr Leben auf den Kopf stellt.

Normalerweise tendiere ich bei historischen Romanen mit zwei Erzählperspektiven aufgeteilt in Gegenwart und Vergangenheit mit großer Mehrheit zu den historischen Handlungssträngen. Sie sind in der Regel fesselnder, konsistenter und besser konstruiert, während die gegenwartsbezogenen Abschnitte recht inhaltsleer wirken. Bei Die Tränen von Triest kann ich mich nicht entscheiden, welcher Handlungsstrang mir besser gefällt. Denn sowohl die Geschichte von Johanna als auch die von Afra haben mir unglaublich gut gefallen. Was ich an Die Tränen von Triest besonders toll fand: Beide Handlungsstränge funktionieren auf den ersten Blick unabhängig voneinander, ergeben gegen Ende jedoch ein großes Ganzes, das aufeinander aufbaut und miteinander eng verwoben ist. Mit anderen Worten: Ich bin absolut begeistert von diesem Plot, der zu gleichen Teilen in der Vergangenheit wie auch der Gegenwart spielt. Müsste ich mich für eine Perspektive entscheiden, ich könnte es nicht.

Was mich besonders fasziniert hat: Im Roman wird die Geschichte dreier Familien miteinander verwoben, die auf den ersten Blick nichts miteinander verbindet. Im Laufe der Geschichte findet Johanna Hinweise, die sie schließlich auf die richtige Spur bringen und ein Geheimnis auflösen, dass im gesamten Roman allgegenwärtig ist.

Auch die Figuren in Die Tränen von Triest sind liebevoll konstruiert

Doch nicht nur der Plot hat es mir angetan, auch die Figuren konnten mich vollends überzeugen. Johanna, die als Innenarchitektin in Wien lebt, macht in Die Tränen von Triest eine ungeheure Entwicklung durch. Während sie am Anfang noch recht fremdbestimmt wirkt, findet sie im Laufe des Romans zu sich selbst, ihrer Stärke und zur Liebe. Zwar muss ich sagen, dass es mir mit der Liebesgeschichte am Ende ein wenig zu schnell ging. Trotzdem mochte ich diesen Abschnitt der Geschichte dennoch sehr gerne, da sie nicht im Mittelpunkt des Handelns steht – was ich zur Abwechslung sehr erfrischend fand. Und auch Afra ist eine Frau, die weiß, was sie will. Nachdem sie in ihrem Leben viele Schicksalsschläge einstecken musste, geht sie aus ihnen nur stärker hervor und geht, ohne Rücksicht auf Etikette oder ihren eigenen Ruf, ihren Weg. Vor allem mit dieser Charakterstärke hat sie mir als Figur überaus imponiert.

Was man bei allen Figuren deutlich spürt: Beate Maxian hat sich große Mühe mit ihren Figuren gegeben. Sie wirken alle sehr realistisch, sind wundervoll konstruiert und haben mir durch die Bank weg gefallen. Ob Protagonistin oder Nebenfigur, es gab keine Figur, die ich beim Lesen nicht mochte oder als zu flach empfand.

Du merkst es, Die Tränen von Triest hat mir unglaublich gut gefallen. Während Afra mir mit ihrer Stärke imponiert hat, Johanna mich mit ihrer Art überzeugen konnte und der Plot mich absolut begeistert hat, kann ich dir dieses Buch nur ans Herz legen. Beate Maxian schafft es, den historischen Handlungsstrang mit der Gegenwart so eng zu verweben, dass keine Perspektive ohne die andere aufgelöst werden kann. Im Fokus der Handlung steht die allgegenwärtige Frage, wer der Vater von Johannas Großvater ist – deren Antwort die Geschichte dreier Familien miteinander verbindet. Ich danke dem Heyne Verlag und dem Randomhouse Bloggerportal herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die Tränen von Triest.

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2 Kommentare zu diesem Beitrag

  1. Guten Morgen!
    Ich mache heute mal wieder eine Stöberrunde über die Blogs und bin dabei auch auf deine Rezension gestoßen. Zum Glück, muss ich sagen. Von dem Buch habe ich bisher nichts gehört, aber du machst mir mit deiner Rezension richtig Lust darauf, es zu lesen. „Die Tränen von Triest“ kommen auf jeden Fall auf meine Wunschliste. Ob das Buch am Ende tatsächlich einzieht ist ja immer ein bisschen fraglich, denn der SuB ist hoch. Aber nach dem Lesen deiner Rezension hat das Buch große Chancen darauf, auf meinen Lesestapel zu wandern.
    Danke dafür und einen schönen Sonntag
    LG
    Yvonne

    1. Hallo liebe Yvonne,

      vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Ich freue mich, dass dir meine Rezension gefällt und dich Die Tränen von Triest anspricht. Die Geschichte ist wundervoll und ich bin froh, dass das Gefühl in der Rezi rüberkommt. 😊
      Das Buch ist tatsächlich noch nicht so lange veröffentlicht und hat mich im Bloggerportal einfach überzeugen können.
      Ich bin gespannt, ob dein Sub dir das Buch verzeiht und wie es dir gefällt. 😉 Ich kenne das zu gut mit den ungelesenen Büchern…

      Ich wünsche dir einen schönen Start in die Woche, liebe Grüße Nina

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