Titel Die Mission des Kreuzritters Reihe – Band Einzelband Autor Ulf Schiewe Übersetzer:in – Illustrator:in – Verlag Bastei Lübbe Verlag Erschienen als Broschiertes Taschenbuch Genre Historischer Roman Preis 16,90 € WERBUNG REZENSIONSEXEMPLAR Seitenzahl 528 Seiten Bewertung
Vor kurzem habe ich Überraschungsbuchpost erhalten – das neueste Werk von Ulf Schiewe. Wie mir sein historischer Roman Die Mission des Kreuzritters gefallen hat, liest du in meiner Rezension.
Was ist noch toller als erwartete Buchpost? Genau, Überraschungsbuchpost. Und die habe ich im November in Form des neuen historischen Romans von Ulf Schiewe aus dem Bastei Lübbe Verlag erhalten. Allerdings hatte ich mit dem Roman so meine Probleme, was hauptsächlich an der Protagonistin Melisende lag.
Protagonisten Melisende erschwert die Lektüre von Die Mission des Kreuzritters
So leid es mir auch tut, Melisende ist eine schwierige Protagonistin. Als Tochter des Königs von Jerusalem ist sie – mangels eines männlichen Erbes wie mehrmals betont – die Thronerbin. Und als solche möchte sie auch ernst genommen werden. Soweit, so verständlich. Leider benimmt sie sich aber des Öfteren wie ein kleines Kind und haut sogar von Zuhause ab, weil sie einen Mann gegen ihren Willen heiraten soll.
Was Melisende hingegen vorschwebt: Sie möchte als Thronerbin einen Mann nach ihrem Gusto aussuchen, der mit ihr gemeinsam reagiert. Ihre Hauptargumente dabei sind die für Frauen untypische Ausbildung, die sie genoss (immerhin begleitet sie ihren Vater auf Ratstreffen und kann Lesen und Schreiben) als auch die Liebeshochzeit ihrer jüngeren Schwester (die bei näherer Betrachtung ebenfalls politisches Kalkül des Vaters war). Das alles passt leider kaum zu dem Bild der starken und souveränen Königin, das Ulf Schiewe im Nachwort von ihr schafft. Und das fand ich extrem schade.
Der Gegenpart ist Raol de Montalban, der Kreuzritter, den der König mit der Rettung seiner Tochter beauftragt. Denn diese wird während ihres Fluchtversuchs verschleppt und als königliche Geisel gefangen genommen. Raol war mir deutlich sympathischer als Melisende. Auf seine Geschichte wird in Form eines vorangestellten Epilogs näher eingegangen, ansonsten erleben wir als Leser:innen leider recht wenig Kapitel aus seiner Sicht.
Der Plot selbst ist gut konstruiert und strukturiert, wenn auch durch künstlerische Freiheit vollständig erfunden (was ich nicht schlimm finde, immerhin ist Die Mission des Kreuzritters ein Roman). Dass die Geschichte allerdings nur aufgrund einer Trotzreaktion der Protagonistin basiert, fand ich recht schade. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, wodurch ich gut vorankam.
Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Leseexemplars von Die Mission des Kreuzritters.