Rezension

Das Salz der Erde

Titel Das Salz der Erde
Reihe Fleury-Saga
Band 1. Band
Autor Daniel Wolf
Verlag Goldmann
Erschienen als Taschenbuch
Genre Mittelalter, Historischer Roman
Preis 9,99€
Seitenzahl 1152 Seiten
Bewertung .....

Das Salz der Erde in drei Worten?

Historisch, lehrreich, spannend.

Wie ist das Cover?

Das Cover passt einfach rundum zum Thema des Buchs. Ich habe über dieses Buch ja eine Hausarbeit geschrieben, und analysiert wie historisch korrekt das Buch in Bezug auf die Handlung ist. Und ich kann euch sagen: Es ist ziemlich realistisch. Daniel Wolf hat sehr gute Recherchearbeit geleistet und das sieht man auch am Cover. Man sieht ein stilisiertes S, das den Anfangsbuchstaben handgeschriebener Bücher aus dem Mittelalter gleicht. Eine wirklich gute Arbeit vom Verlag.

Wie war die Handlung?

Die Handlung des ersten Bandes der Saga dreht sich um Michel de Fleury und seinen Lebensweg. Der junge Kaufmann hat es sich in den Kopf gesetzt, seine Heimatstadt Varennes-Saint-Jacques zu befreien – vom Bischof, vom König bzw. Kaiser. Und diese Handlung nimmt auch tatsächlich die kompletten 1149 Seiten des Buchs ein. Klingt langweilig? Ist es aber nicht. Das Leben macht Michel das ein oder andere Mal einen Strich durch die Rechnung und so kommen viele neue Haupt- und Nebenhandlungsstränge auf, die seinen Traum immer wieder boykottieren.

Wie waren die Figuren?

Ich mochte die Figuren sehr gerne. Vor allem die Figurenvielfalt. Und es sind wirklich verdammt viele Figuren. Man hat am Anfang ein Personenregister, bei dem man das Schlimmste vermutet, aber ich konnte mir alle Personen während des Lesens gut merken. Ich habe niemanden vergessen und musste somit nicht erinnernd nachschlagen, um wen es sich handelt. Keine der Figuren ist perfekt. Jeder hat so seine Ecken und Kanten. Natürlich gibt es den Bösewicht, der unserem Protagonisten Michel gegenübersteht. Aber ganz ehrlich: Wie soll man eine Geschichte ohne Antagonisten schreiben? Es gibt immer Kräfte, die gegen einen wirken. Besonders gut haben mir die Gildenmitglieder gefallen. Außerdem Michels Familie. Ich fand aber auch die Antagonisten klasse. Mir haben die Figuren einfach Spaß gemacht und durch die Figurenkonstellationen kam einiges an Spannung auf.

Wie war der Schreibstil?

Der Schreibstil war fürchterlich angenehm. Als Leser erhält man an den richtigen Stellen Beschreibungen, ohne von zu viel Umgebung erschlagen zu werden. Nehmen wir Michel und seine Reisen als Kaufmann: Betritt er eine neue Stadt, wird sie unterschiedlich stark eingeführt. Als er das erste Mal nach einer langen Reise wieder heimkehrt, erscheint ihm seine Heimat vollkommen verändert, was durch seine Eindrücke und Gedanken geschildert wird. Metz zum Beispiel wird nur kurz beschrieben, hält er sich doch, zumindest in der erzählten Zeit, nur kurz dort auf. Historische Begriffe fließen in den Kontext ein, sie können in einem Glossar am Ende des Buchs nachgeschlagen werden, und fügen sich perfekt in die mittelalterliche Umgebung ein. Dabei zeigt Daniel Wolf kein Klischee-Mittelalter, sondern ein fundiertes Mittelalterbild.

Was war gut?

Mit haben das Mittelalterbild und die Historizität an diesem Werk unglaublich gut gefallen. Im Rahmen eines Seminars habe ich mir dieses Buch ausgewählt, um eine Hausarbeit zu schreiben, und eines ist klar: Dieses Buch ist historisch besser dargestellt, als einige Klassiker dieses Genres. Ich habe mich richtig wohlgefühlt, auch wenn die über 1000 Seiten nicht gerade wenig sind.

Gibt es etwas Außergewöhnliches?

Die Korrektheit des Mittelalterbildes empfinde ich als etwas Besonders. Aber auch, dass die Befreiung einer Stadt der Traum einer Person ist. Wie er letztendlich ausgeht, das müsst ihr selbst herausfinden. Auf jeden Fall spürt man die Liebe zum Mittelalter, die genaue Recherche und den Spaß, den der Autor dabei hatte auf jeder Seite.

Kann ich Das Salz der Erde weiterempfehlen?

Auf jeden Fall. Dieses Buch ist auch nach wissenschaftlichen Definitionen ein wirklicher historischer Roman. Das vermittelte Mittelalterbild ist historisch ziemlich genau, spielt nicht mit den ewigen Klischees des dunklen Mittelalters, sondern weiß zu begeistern.

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