Titel Am Ende des Schmerzes Reihe – Band 2. Band Autor Iris Grädler Übersetzer – Illustrator – Verlag Dumont Verlag Erschienen als Taschenbuch Genre Krimi Preis 8,99€ Seitenzahl 400 Seiten Bewertung
Romane mit krimiartigem Plot gehören sonst eher seltener zu meinem Leserepertoire, Am Ende des Schmerzes habe ich jedoch sehr gerne gelesen – ungeachtet der Tatsache, dass es sich hierbei um einen zweiten Band handelt.
Krimis und ich sind eine sehr seltene Kombination. Nicht etwa, weil ich dieses Genre nicht spannend fände oder schlechte Erfahrungen gemacht hätte, sondern einfach, weil ich viel zu sehr in den Bereichen Fantasy/Jugendbuch und historischer Roman gefangen bin. Entsprechend erfrischend ist es, einen guten Roman mit Krimianteil zu lesen und in eine absolut andere Stimmung geworfen zu werden.
Am Ende des Schmerzes ist ein Krimi, der in sich stimmig ist
Am Ende des Schmerzes ist von der Handlung her sehr gut aufgebaut. Zu Beginn des Romans werden wir vor einen rätselhaften Kindsmord gestellt. Scheinbar unzusammenhängende, parallel verlaufende Handlungsstränge werden stückchenweise hinzugefügt und gegen Ende in eine harmonische Geschichte zusammengefügt. Gerade die so unwichtig erscheinenden Handlungsstränge haben es dabei in sich.
Detective Inspector Collin Brown und sein Team konnten mich direkt von sich überzeugen. Den etwas ruhigeren und besonnenen DI Brown mochte ich mit Abstand am liebsten, wobei mir auch sein Kollege Johnny sympathisch ist. Browns Familie mochte ich ebenfalls gerne, was ich auch als schönes Detail empfand, denn sonst sind die typischen Detectives alleinstehende, grüblerische Einzelgänger. Die restlichen Figuren von Am Ende des Schmerzes, die wir in den unterschiedlichen Handlungssträngen kennenlernen, waren mir nicht alle sympathisch – was sie ja zum Glück auch nicht müssen. Gerade Jill, die als Hauptperson eines Handlungsstrang zu Wort kommt, konnte mich überzeugen, der Rest der Familie war mir abgrundtief unsympathisch. Dabei waren die negativen Charaktereigenschaften der Figuren aber glaubwürdig und realistisch dargestellt.
Das Ende in Am Ende des Schmerzes offenbart menschliche Abgründe
Der Schreibstil von Iris Grädler ist sehr angenehm und stimmig. Sie schreibt packend und animiert zum Lesen, ohne reißerisch oder platt zu werden. Sie versteckt ihre Hinweise subtil und unauffällig, weshalb ich bis zur Auflösung mehrere Verdachte hatte. Die Auflösung selbst empfand ich als stimmig und sinnvoll, sie passt zur Geschichte und ist sehr gut begründet.