Titel Die Seidenmagd Reihe – Band Einzelband Autor Ulrike Renk Übersetzer – Illustrator – Verlag Aufbau Verlag Erschienen als E-Book Genre Historischer Roman Preis 7,99€ Seitenzahl 464 Seiten Bewertung
Nachdem mit Ulrike Renk mit ihrem Werk Das Lied der Störche absolut begeistert hat, musste ich auch den Einzelband Die Seidenmagd aus ihrer Feder lesen. So viel vorab: Der Roman war gut, reicht jedoch nicht an Das Lied der Störche heran.
Die Seidenmagd besticht durch historische Authentizität
Was mich an den Werken von Ulrike Renk immer wieder begeistert, ist die Authentizität, mit der das alltägliche Leben der Figuren dargestellt wird. Denn das mittelalterliche Setting ist nicht nur Mittel zum Zweck oder Staffage, sondern ist fester Bestandteil der Lebenswelt der Figuren und diktiert die Handlungsspielräume. Zeitgleich schafft Ulrike Renk es, ihr Setting so aufzubauen, dass man sich als Leser leicht hineinfinden kann. Nichts wirkt übertrieben oder antiquiert. Denn die Figuren haben Probleme, die uns durchaus nicht fremd sind.
Der Plot selbst konnte mich mit seinen Wendungen und Entwicklungen einnehmen und von sich überzeugen. Catharina ist eine angenehme Protagonistin, deren Entwicklung Höhen und Tiefen durchlebt und die es dennoch schafft, am Ende sich selbst zu finden. Und gerade bei einigen sie umgebenden Personen ist das gar nicht so einfach. Vor allem ihre Mutter bereitete mir beim Lesen wirklich Probleme. Warum, verrate ich euch an dieser Stelle nicht, das dürft ihr selbst entdecken.
Dennoch konnte mich Die Seidenmagd nicht zu hundert Prozent überzeugen
Die Kritik, die ich an Die Seidenmagd habe, ist beinahe meckern auf höchstem Niveau, dennoch habe ich mich an einigen Punkten gestört. Die Messlatte war durch Das Lied der Störche wirklich unglaublich hoch gelegt, was sicherlich seinen Teil dazu beiträgt. Mir kam das Ende zu plötzlich, sodass einige Entwicklungen einfach viel zu schnell gingen. Hier hat mir ein wenig mehr Entwicklungsspielraum gefehlt, in dem sich auch das Ende des Plots im richtigen Tempo hätte entfalten können. Das Ende selbst empfinde ich als passend, wenn auch nicht so glücklich wie ich es mir erhofft hätte.