Titel Das Gutshaus – Glanzvolle Zeiten Reihe Gutshaus-Saga Band 1. Band Autor Anne Jacobs Übersetzer – Illustrator – Verlag Blanvalet Verlag Erschienen als Taschenbuch Genre Roman, Familiensaga Preis 10,99€ Seitenzahl 544 Seiten Bewertung
Die Tuchvilla-Trilogie von Anne Jacobs konnte mich beim Lesen vollkommen überzeugen. Klarer Fall, dass ich auch ihr neustes Werk Das Gutshaus lesen wollte. Leider konnte mich Protagonistin Jenny nicht so recht von sich überzeugen.
Historische Romane mit aristokratischen Figuren haben es nicht nur mir, sondern auch der Autorin Anne Jacobs angetan. Im Fokus ihrer neusten Reihe steht ein ungleiches Großmutter-Enkelinnen-Gespann, das für viel Furore sorgt. Im Fokus der Handlung steht Gutstochter Franziska, die aufgrund des Zweiten Weltkriegs flüchten musste und nicht nur ihre Heimat und ihre Familie, sondern auch ihre große Liebe auf der Flucht verliert. Jahre später träumt Franziska – mittlerweile Großmutter – immer noch von Gut Dranitz. Als die Grenzen zur DDR geöffnet werden, entschließt Franziska aus einem Impuls heraus, ihr Gut wieder zurückzuerlangen.
In Das Gutshaus steht ein Frauengespann im Vordergrund, das unterschiedlicher nicht sein könnte
Neben Franziska steht auch ihre Enkelin Jenny im Vordergrund der Geschichte. Beide Frauen erhalten innerhalb des Romans Platz, ihre Geschichte zu erzählen. Die Personen-, Zeit- und Perspektivwechsel, die sich somit ergeben, sind im Buch gut zu erkennen und geben der Geschichte ihre eigene Dynamik. Leider konnte ich mich mit Jenny weniger anfreunden, deren Charakter mir einfach nicht so sehr zusagen wollte. Franziska hingegen mochte ich beim Lesen sehr gerne. Vor allem die Passagen, in denen das Gutsleben und die Zeit vor dem Krieg beschrieben werden, gefielen mir außerordentlich gut.
Was mir an Das Gutshaus besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass mit der fallenden DDR auch ein Stück näherer Zeitgeschichte verarbeitet wurde. Viele historische Romane drehen sich um die Zeitspanne des Zweiten Weltkrieges, aber nur die wenigsten beschäftigen sich mit der Zeit danach – und noch weniger mit der DDR.
Durch die Perspektiv- und Zeitwechsel kam einiges an Spannung auf, denn ich wollte unbedingt erfahren, wie es Franziska erging. Jennys Geschichte war eine nette Ergänzung, konnte mich aber nicht unbedingt so sehr fesseln wie Franziskas. Als besonders empfand ich jedoch die Familiengeschichte der beiden Frauen, die ich wiederum sehr gerne gelesen habe.