Rezension

Seide und Schwert – Die Wolkenvolktrilogie

Seide und Schwert – Die Wolkenvolktrilogie
Kai Meyer
ISBN: 978-3-7855-5741-9
Loewe Verlag
16,99 Euro als gebundene Ausgabe

Inhalt

Nie ist Nugua einem anderen Menschen begegnet. Sie wächst als Mädchen unter Drachen auf, bis die Drachen spurlos verschwinden. So beginnt sie ihre lange Suche in den Weiten Chinas. In einer ihr fremden Welt begegnet sie unsterblichen Magiern, fliegenden Schwertkämpfern – und Niccolo, einem Jungen mit goldenen Augen. Auch er ist auf der Suche. Seit Jahrhunderten lebt sein Volk auf einer Wolke, hoch oben in den Lüften. Doch das Wolkenvolk ist vom Untergang bedroht. Niccolo wurde ausgesandt, eine rätselhafte Substanz zu finden, ohne die es auf den Wolken kein Leben geben kann – den Atem der verschollenen Drachen.

Meine Meinung zu Seide und Schwert – Die Wolkenvolktrilogie

Also anfangs zog es sich ein wenig. Man erfährt sehr viel über Niccolo, den Protagonisten, und seinen Wohnort, eine schwebende Insel in den Wolken. Es passiert erst einmal recht wenig, man findet sich in der sehr interessanten Vorstellung wieder, dass der Große Leonardo, gemeint ist Leonardo Da Vinci, eine Maschine erfunden hatte, die es ermöglicht über der Erde zu leben. Mit ihm sind einige Menschen geflohen. Darunter auch die einflussreiche Medici-Familie aus Florenz. Man lernt auch Alessia di Medici, die Tochter des Herzogs kennen, die sich ebenfalls für die Mission der Rettung der Wolkeninsel gemeldet hatte. Sehr schnell wird klar, dass sie und Niccolo große Differenzen haben.
Niccolo wird ausgewählt, weil er, wie sein Vater auch, des Lesens mächtig ist. Eine Tatsache, die einen zunächst einmal verwundert. Das Lesen auf der Wolkeninsel ist strengstens verboten. Die Zeitwindpriester, die zu dem Rat des Herzogs gehören, verbieten das Lesen und verbannten Niccolo und seinen Vater an den Rand der Insel, weil sie sich nicht an das Verbot hielten.
Doch auch Alessia kann lesen, was sie den Zeitwindpriestern nur noch unsympathischer macht.

Auf der anderen Seite lernt man noch Wisperwind kennen. Sie ist eine Schwertkämpferin mit besonderen Fähigkeiten und findet Niccolo, der mit einem Fluggerät von der Wolkeninsel stürzte und hilft ihm anfangs sich zurecht zu finden. Doch sie hat ein Geheimnis, welches erst später enthüllt wird.

Nugua, von der bereits auf dem Buchrücken die Rede ist, ist unter Drachen aufgewachsen und hält sich selbst für einen. Sie trifft durch Zufall auf Niccolo und ist von seinen goldenen Augen fasziniert. Diese haben nur Drachen – und alle Bewohner der Wolkeninsel. Die goldenen Augen kommen vom Äther. Da beide auf der Suche nach Drachen sind und Nugua Niccolo öfter rettet als ihm lieb ist, bleiben die beiden zusammen.
Auf ihrer Suche nach einem Drachen treffen sie dann auf Feiqing, der in einem Drachenkostüm bei Schaustellern gefangen ist.
Sie retten ihn und geraten daraufhin in ziemliche Schwierigkeiten.

Ab hier wird es dann spannend. Als die Gruppendynamik der drei während der Flucht entsteht begann dieses Buch mich richtig zu fesseln, sodass ich es nicht mehr aus der hand legen konnte so lange ich die Möglichkeit hatte zu lesen.
Die Charaktere sind wirklich schön beschrieben. Ich konnte sie mir vorstellen und teilweise sogar die Richtung erkennen, die die Geschichte nehmen würde ehe ich soweit im Text angekommen war.
Es ist ziemlich bildhaft dargestellt, was mir ziemlich gut gefällt. Was hinzukommt, ist dass es Sprünge zwischen Niccolo und Alessia gibt. So erfährt man was parallel zu Niccolos Abenteuern auf der Wolkeninsel passiert.

Ab hier folgt Spoiler! Weiter geht’s beim Fazit!

Durch die Kapitel mit ihren Erlebnissen wird sie einem immer sympathischer, fand ich zumindest. Auch finde ich die Wandlung von Nugua in Seide und Schwert – Die Wolkenvolktrilogie sehr faszinierend. Dass aus zwei Streithähnen, ein Liebespaar werden kann, das hofft man doch bei diesen beiden.
Ich fand es so traurig für Nugua, dass Mondkind Niccolo verzauberte, indem sie sein Chi nahm. Es bricht mir jedes Mal wieder das herz, wenn ich mir vorstelle wie das wilde Drachenmädchen, die nur Verachtung für Menschen übrig hat, mehr unfreiwillig als gewollt ihr Herz für Niccolo öffnete und dann so bitter enttäuscht wird.
Und selbst als sie im Kampf schwer verflucht wird, entscheidet sich Niccolo für Mondkind. Einer Mörderin, wie es bisher den Anschein hat.
Ein Mädchen, das weder eine unsterbliche Xian noch ein normaler Mensch ist, die die anderen Xian tötete weil sie von etwas besessen ist, auf dessen Suche Niccolo ist: dem Äther.
Der Äther, der die Verbindung zwischen den Göttern und der Welt trennen will: die Xian. Auserwählte der Götter, die ewiges Leben erlangen aber nicht unverwundbar sind. Und Mondkind hat bereits 5 von ihnen auf dem Gewissen.
Doch da kommt Wisperwind wieder ins Spiel. Sie stahl Mondkind ihre Waffe. Zwei Schwerter, die in der Lage sind, Unsterbliche zu töten.
Ohne diese Schwerter kann Mondkind die anderen Xian nicht töten, weshalb sie überhaupt erst Niccolos Chi nimmt. Sie brauchte seine Lebensenergie um den 5. der 8 Xian zu besiegen.

Richtig spannend fand ich es, als die Lüge um Mondkind aufflog. Dass sie Niccolo belogen hatte und sich als Opfer darstellte, wobei sie doch die Böse ist. Dass der Mächtigste der Xian sich der Gruppe anschließt und diese erst belügt, damit er Niccolo als Lockvogel benutzen kann um an Mondkind heranzukommen. Ich finde diese Dynamik äußerst fesselnd.
Dass sich Niccolo jedoch lieber auf die Suche nach Mondkinds nächstem Opfer macht, in der Hoffung vor ihr anzukommen und sie umstimmen zu können, das finde ich ziemlich dämlich. Er lässt sein Volk im Stich, verrät seine Gruppe und lässt zusätzlich noch die dem Tode geweihte Nugua im Stich, nur um einer Hoffnung hinterher zu jagen. Während Nugua sich auch noch an ihr Versprechen hält Niccolos Volk mit Äther zu versorgen, sollte er es nicht schaffen.
Ich finde das ziemlich selbstsüchtig von ihm.

Fazit zu Seide und Schwert – Die Wolkenvolktrilogie

Der erste Band ist, wenn man einmal in die Materie eingetaucht ist, wirklich sehr spannend und fesselnd. Allerdings brauchte ich einige Seiten, um mich einzuleben.
Die Idee einer Wolkeninsel, die dann auch noch mit einem Haufen entflohener Italiener bevölkert ist, um es einmal salopp auszudrücken, fand ich ziemlich lustig.
Seide und Schwert – Die Wolkenvolktrilogieist eine Empfehlung wert. Selbst wenn es sich anfangs etwas zieht, gebt Seide und Schwert – Die Wolkenvolktrilogie eine Chance euch in seinen Bann zu ziehen.

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