Rezension

Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie

Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie
Kai Meyer
ISBN: 978-3-7855-5742-6
Loewe Verlag
16,90 Euro als gebundene Ausgabe

 

Inhalt von Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie

Im alten China tobt ein Krieg zwischen Seide und Schwert. Mächte von jenseits des Himmels haben das Mädchen Mondkind ausgesandt, um die letzten Unsterblichen zu vernichten – aber bedeutet ihr Tod wirklich den Untergang der Welt? Oder gibt es ein älteres, dunkleres Geheimnis in den Tiefen der Berge? Nur die Drachen kennen die Antwort – doch sie sind verschollen. Während Nugua ihren Spuren folgt und auf sich alleine gestellt um ihr Leben kämpft, jagt Niccolo auf der Suche nach Mondkind durch Gebirge und Wüsten. Er weiß, er muss sie töten, um das Wolkenvolk und ganz China zu retten. Aber wie kann er gegen ein Mädchen kämpfen, das er mehr liebt als das Leben?

Mein Meinung zu Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie

Meiner Meinung nach schließt der zweite Band sauber am ersten Band an. Er fesselt mit derselben Spannung, die am Ende des ersten Bandes aufgebaut wurde und verführt einen das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.
Leider wäre jede Information über den zweiten Band ein Vorausgreifen der Geschichte.

Ab hier folgt Spoiler! Weiter geht’s beim Fazit!

Wir wissen ja aus dem ersten Band, dass die Gruppe sich aufgespalten hat.

Niccolo sucht nach Mondkind. Er hofft die ganze Zeit darauf, dass er sie umstimmen kann, da sie dasselbe fühlt, was ihn dazu zwingt die verletzte Nugua alleine zu lassen. Er findet den siebten Xian noch vor Mondkind und warnt ihn vor der bevorstehenden Gefahr. Der Xian wiederum unterrichtet Niccolo im Umgang mit dem Götterschwert und weiht ihn in einige der Xianweisheiten ein. Doch seine Hoffnungen sind vergebens. Mondkind tötet in seinem Beisein den siebten Xian, ohne dass Niccolo etwas ausrichten kann.
Trauer und Wut lassen ihn sein Schwert gegen Mondkind richten, aber es kommt nicht zum Kampf. Stattdessen gerät er in eine Verfolgungsjagd auf dem Rücken des Kranichs des zuvor verstorbenen Xians.
Erst in einer sicheren Höhle, eine die der Äther nicht beobachten kann, lässt sich Mondkind einholen. Sie erzählt Niccolo, das der Äther sie durch ihre Sucht nach reinem Mondlicht auf seine Seite ziehen konnte und sie deswegen zu seiner Marionette wurde.
Kurz bevor sie Niccolo alleine zurücklässt, um den nächsten Xian umzubringen, rammt sie sich Niccolos Schwert in die Seite und verwundet sich so tödlich.
Niccolo, der gefesselt daliegt, muss alles mit ansehen und kann ihr erst Minuten später folgen.
Er macht sich auf die Suche nach dem achten Xian, auch um ihm die Nachricht seines Bruders zu überbringen. Doch der Unsterbliche findet Niccolo zuerst. Dieser hatte sich in der Wüste in reines Mondlicht gestürzt, damit er Mondkind besser verstehen kann.
Der Unsterbliche hält die sterbende Mondkind in seiner Gewalt.
Diese hat ihm auf eine wichtige Frage noch keine Antwort gegeben wofür er nun Niccolo braucht. Doch auch Mondkind kennt die Antwort nicht und Niccolo zwingt den Xian Mondkind ins Mondlicht zu bringen in der Hoffnung, sie würde heilen.
Doch Mondkind und Niccolo fliehen zu den Himmelsbergen, wo sich die Drachen aufhalten. Sie können ihr helfen. Dort sind sie sicher. Der Xian verfolgt sie.

Nugua und Li, der sechste Unsterbliche, machen sich auf die Suche nach den Drachen. Sie sind die einzigen, die Nuguas Leben noch retten können.
Ihr erster Anhaltspunkt ist der Drachenfriedhof, doch statt auf den Wächterdrachen treffen sie auf einen Seelenschlund. Ein Wesen, das auf der Suche nach unendlicher Weisheit alles und jeden verschlingt. Ein Wesen mit dem Körper eines Tausendfüßlers.
Er attackiert die beiden Verbündeten und zwingt Li dazu sich zu opfern, damit der Seelenschlund Nugua sagt was der Wächterdrachen über das Verschwinden seiner Artgenossen weis. Nugua zieht von nun an alleine weiter und macht sich auf den Weg zu den Himmelsbergen. Dorthin haben sich die Drachen zurückgezogen.
Leider taucht Nugua erst wieder am Ende des Buchs auf. Zusammen mit den Drachen. Kerngesund und bereit Mondkind zu retten. Arme Nugua.

Wisperwind und Feiqing machen sich in Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie zu Fuß auf den Weg zum Drachenfriedhof. Natürlich sind sie wesentlich langsamer als Li und Nugua auf dem Kranich und kommen erst Tage später dort an. Doch auch sie treffen auf den Seelenschlund. Doch dieser ist nun nicht mehr er selbst, wenn man das bei den vielen Seelen, die er gefressen hat, überhaupt noch sagen kann. Der Xian Li hat die Oberhand gewonnen und kann Wisperwind und Feiqing einen wichtigen Hinweis auf Feiqings Vergangenheit geben: eine der verschlungenen Seelen war ein geheimer Händler. Feiqing ist ein Verstoßener der geheimen Händler.
Zusammen mit dem Seelenschlund Li machen sie sich auf den Weg zu dem Stützpunkt der geheimen Händler.
Doch diese reagieren nicht besonders freundlich auf ihren Besuch. Gefesselt werden Wisperwind und Feiqing an Bord gebracht. Die geheimen Händler benutzen Luftschiffe, die sich am Chi der Erde orientieren und so fliegen können, da die Konstruktion des Schiffes sehr leicht ist.
Der Gildenmeister empfängt die beiden. Wisperwind erzählt ihm die Geschehnisse der letzten Wochen und von Feiqings Schicksal und kann ihn überzeugen ihnen zu helfen und Feiqing nicht dafür zu bestrafen, dass er unerlaubt aus seinem Exil zurückgekehrt ist.
Zusammen machen sie sich auf den Weg zu den Riesen, die in der Nähe des Himmelsgebirges leben und eine seltsame Veränderung des Erdchis ausgemacht haben.
Wisperwind tauscht ihr Wissen gegen das Wissen der Riesen und erkennt, dass der Äther zu seinem Verstand nun auch einen Körper sucht. Den Körper des Urriesen, der die Welt erschaffen hat. Dieser liegt begraben im Himmelsgebirge und ist der Grund für das Verschwinden der Drachen: sie beschützen den Leichnam.
Sollte der Äther den Körper bekommen, wäre das der Untergang der Welt. Denn wer erschafft, kann auch zerstören.

Alessia war im ersten Band vom Schattendeuter in einer der Ätherpumpen eingesperrt worden. Fünf Tage nach dieser Tat sitzt sie immer noch fest und beschließt die Treppen der Pumpe nach ganz unten zu steigen. Sie hofft irgendwo doch noch einen Ausgang zu finden. Doch statt eines Ausgang findet sie ein merkwürdiges Licht. Einen kleinen Teil des Äthers. Er hält die Wolke zusammen, beginnt aber weniger zu werden, da kein Äther von außen mehr nachfließt. Der Grund: der Äther will nicht mehr fließen. Entrüstet von der Tatsache, dass Menschen, die wesentlich kürzer als der Äther existieren, schneller begreifen konnten, dass sie einen eigenen Verstand haben, also eine Existenz haben, als er, der Äther, der alles zusammenhält, bringt ihn dazu die Verbindung zur Wolkeninsel zu kappen. Denn diese Menschen waren es, die ihm gezeigt haben was Verstand, Denken und Gefühle sind.
Allerdings blieb in der Wolkeninsel ein kleiner Teil Äther zurück. Ein Teil, der es gelernt hat, was Sterben bedeutet, denn er starb. Ohne Anschluss an den Äther würde er versiegen und sterben. Als Alessia ihn findet erklärt er ihr wie es dazu kam, dass die Wolkeninsel plötzlich keinen Äther mehr aus den höheren Ebenen pumpen konnte und nun sinkt: der Äther will die Menschen umbringen.
Da Alessia im Wolkeninneren gefangen ist, hilft der Äther ihr nach draußen. Sie kann nach Hause und will ihren Vater warnen, doch dieser ist in den Kampf gezogen. Aus Erde erschaffene Wesen haben die Wolkeninsel angegriffen, die immer tiefer gesunken ist. Alle Männer befinden sich im Kampf. Der Schattendeuter selbst ist mit in den Kampf gezogen. Entkräftet bricht Alessia zusammen. Doch viel Zeit zum Erholen hat sie nicht. Der Hof wird von zwei Wesen angegriffen und Alessia im erfolgreichen Kampf gegen sie verletzt.
Trotz der Wunde und Schmerzen reitet sie zu ihrem Vater, um ihm von den Plänen des Schattendeuters zu erzählen. Unerwarteterweise steigt die Insel plötzlich wieder auf. Der Herzog schreibt diese Tat dem Schattendeuter zu und Alessia bricht verwirrt und vor Schmerzen erneut zusammen.

Ich kann gar nicht genau in Worte fassen was ich über Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie denke. Er hat mich an vielen Stellen sehr gefesselt und ich konnte Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie nicht aus der Hand legen, weshalb ich es in zwei Tagen zu Ende gelesen habe.

Dass Niccolo Nugua alleine lässt finde ich nach wie vor selbstsüchtig. Er rennt einer Illusion von Liebe hinterher, die keine Chance hat und nicht real ist. Die ist erzwungen und Liebe kann man in meinen Augen nicht erzwingen. Sie kommt von alleine oder gar nicht.
Aber Nugua, tapfer und großmütig, willigt ein Mondkind zu retten. Die Frau, die ihr Niccolo nimmt, wenn man es mal so formulieren darf. Die, für die Niccolo alles vergisst, sogar eine tödlich verfluchte Nugua. Nur einmal in Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie

macht er sich Gedanken um Nugua. Und trotzdem hilft sie ihm. Sie war sogar bereit seine Aufgabe zu übernehmen und das Wolkenvolk mit Äther zu versorgen. Niccolo ist einfach blind.

Interessant fand ich auch die geheimen Händler. Leider will Feiqing den Grund für sein Exial nicht erfahren, weshalb wir es ebenfalls nicht erfahren. Da würde ich gerne mal mit Wisperwind tauschen. Das macht mich noch kirre. Ich will wissen was Feiqing gemacht hat!

Guo Lao macht mir auch ein wenig Sorgen. Es scheint ab und an wirklich so als wolle er nur wissen was mit Li ist, damit er sich als einziger verbliebene Xian eine noch größere Machtposition schaffen kann. Doch auf der anderen Seite scheint er bereit alles gegen den Äther zu tun was in seiner Macht steht. Jedoch will er mindestens genauso sehr Mondkinds Tod. Was ich von Mondkind halten soll weiß ich auch nicht so wirklich. Erst nutzt sie Niccolo und die anderen aus, dann gesteht sie die Morde und nun verwundet sie sich selbst, um den Fängen des Äthers zu entkommen. Verzweiflung? Taktik? Ich traue ihr momentan alles zu.

Fazit zu Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogie

Wer den ersten Band mochte, wird von Lanze und Licht – Wolkenvolktrilogienicht enttäuscht werden. Eine bisher überaus lesenswerte Reihe. Die Idee mit dem Volk über der Erde, der Traum vom Fliegen und den unendlichen Weiten des Himmels faszinieren jeden Menschen. Denn es ist das, was der Mensch nicht aus freien Stücken kann. Ein schönes Buch zum Träumen und Eintauchen.

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Geblubber #3

Hach ja, neues Geblubber, neues Glück.. ich habe es endlich geschafft die überarbeitete und zusammengefasste Artikelreihe „Wochenübersicht“ hochzuladen. Diese ist ja eine Zusammensetzung aus „Meine Top 10“ und „Was ich diese Woche gelernt habe“.
Es hat lange gedauert, aber was lange wehrt wird endlich gut.
Außerdem hat die Uni wieder angefangen. Es ist stressig, aber es macht Spaß. Ich lerne endlich Dinge, die ich letztes Semester zwar kurz erklärt bekam, aber relativ schnell wieder vergessen habe, weil die Erklärung nicht allzu genau war. Zudem muss ich nicht mehr in einem Wörterbuch nach deutschen Wörtern suchen, um einen Text zu verstehen.
Ich muss zwar viel lesen, wissenschaftliche Texte eben, aber deswegen studiere ich ja Germanistik. Eben weil ich gerne und viel Lese.

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Geblubber #2

Willkommen zu einem neuen Geblubber!
Ab dieser Woche gibt es eine neu aufgelegte Version meiner „Top 10“ vereint mit „Was ich diese Woche gelernt habe“.
Sie wird unter dem Namen „Wochenübersicht“ erscheinen. Beides war dann doch ein wenig zu viel. Erscheinen wird es immer sonntags.

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