Rezension

Romy und der Weg nach Paris

Titel Romy und der Weg nach Paris
Reihe Don’t-Reihe
Band Einzelband
Autor Michelle Marly
Übersetzer
Illustrator
Verlag Aufbau Verlag
Erschienen als Taschenbuch
Genre Romaografie
Preis 12,99€
Seitenzahl 415 Seiten
Bewertung
Romy und der Weg nach Paris
Romy und der Weg nach Paris

Romy Schneider kennst du (genauso wie ich) vermutlich durch ihre erste große Rolle als Sissi. Doch die begnadete Schauspielerin ist so viel mehr als nur das liebe Wiener Mädel. Und genau das war für mich der Grund, Michelle Marlys Romanografie Romy und der Weg nach Paris im Buddyread mit Yvonne zu lesen. Wie es mir gefiel:

Wunderschön, liebreizend und ziemlich kindlich, so lässt sich Romy Schneider in ihrer Rolle als Sissi wohl am besten beschreiben. Doch stille Wasser sind ja bekanntlich tief – und das trifft auch auf die facettenreiche, weltberühmte Schauspielerin Romy Schneider zu, um die sich Michelle Marlys neuestes Werk Romy und der Weg nach Paris dreht. Und was soll ich sagen? Ich lieb‘s!

Romy und der Weg nach Paris zeigt die Emanzipation Romy Schneiders von der Sissi zur erwachsenen Schauspielerin

Bevor ich zum Inhalt und der Hauptfigur der Romanografie komme, ein paar Worte zum Schreibstil. Das Buch ist wieder wahnsinnig toll geschrieben. Michelle Marlys Ausdrucksweise passt perfekt zu dem Bild, dass ich von Romy Schneider habe. Einige dialektgefärbte Wörter, alles sehr gewählt und auf den Punkt. Besonders schön fand ich jedoch den Wandel der Ausdrucksweise: Je erwachsener Romy wird, umso selbstbewusster (und französischer) wird auch ihre Wortwahl.

Im Roman selbst stehen Romys Gedanken- und Gefühlswelt ganz klar im Vordergrund. Ihre Liebesgeschichte mit Alain ist zwar wichtig, nimmt jedoch nicht den kompletten Raum ein. Sie ist eine Art Katalysator für Romys Emanzipation aus der elterlichen – vor allem mütterlichen – Kontrolle. Diese ist auch der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. In Romy und der Weg nach Paris geht es um eine junge Frau, die den Weg zu sich selbst finden muss. Und das hat mir sehr gut gefallen.

Vor allem Romy Schneiders Entwicklung im Roman hat mir gefallen. Gerade in einigen Passagen am Anfang merkt man eindrücklich, wie naiv und überbehütet die junge Schauspielerin mit Anfang 20 war. Und genau hierin liegt Michelle Marlys Kunst: Romy wirkt dadurch weder unfähig noch unentschlossen. Sie weiß dennoch genau, was und wohin sie will: Keinen vierten Sissi-Film drehen und stattdessen auf die Bretter, die die Welt bedeuten.

Ihre behütete Kindheit und die daraus resultierende Naivität werden schnell zum Spannungsfeld der Handlung. Folgendes Zitat trifft dieses Gefühl besonders gut: „Ein kleines Mädchen, das die Jugend übersprungen hatte, um sich nun wie eine kleine Erwachsene zu benehmen.“ [Seite 177] Ihr Bedürfnis, es allen möglichst recht zu machen, ist an vielen Stellen spürbar. Umso großartiger empfand ich beim Lesen die Darstellung der großen inneren Stärke Romys, sich selbst in dieser Gleichung nicht zu vergessen. Sie ordnet sich nicht länger den Wünschen ihres Umfelds unter, sondern geht ihren Weg.

Du merkst es vielleicht schon, Romy und der Weg nach Paris hat mir unheimlich gut gefallen. Die Romanografie hat mein Interesse an dieser faszinierenden Frau noch mehr geweckt. Ich freue mich schon darauf, ihr schauspielerisches Können in ihren zahlreichen Filmen zu sehen.

Weitere Lesemeinungen:

„Romy und der Weg nach Paris“ ist für mich auf gleichem Niveau wie „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“. Der Roman bedient sich nur weniger fiktionaler Elemente, um uns die Lebens- und Liebesgeschichte der Rosemarie Magdalena Albach alias Romy Schneider auf unterhaltsame Weise näher zu bringen. Yvonne | Lauschige Lesezeiten

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