Titel Gläsernes Schwert Reihe Die Farben des Blutes-Reihe Band 2 Band Autorin Victoria Aveyard Übersetzerin Birgit Schmitz Illustrator:in – Verlag Carlsen Verlag Erschienen als Hardcover Genre Fantasy Preis 12,00 € (als Taschenbuch) Seitenzahl 576 Seiten Bewertung
Nach dem packenden Ende von Die Rote Königin wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Mare und Cal weitergeht. Ob mich der zweite Teil genauso fesseln und faszinieren konnte? Nicht ganz, aber es kam ziemlich nah ran. Warum, das erfährst du hier:
Gläsernes Schwert setzt direkt an die vorherigen Ereignisse an und katapultiert uns mitten in den Kampf. Die Scharlachrote Garde, Maven, Intrigen, Loyalität und Machtspiele, alles greift ineinander, und Mare steht zwischen revolutionärem Kampf und persönlichem Schmerz.
Vom Königshof in den Widerstand
Einen großen Teil der Geschichte erleben wir direk durch Mare, was für mich einer der spannendsten Aspekte war. Wir erleben ihre Zerrissenheit, ihre Entschlossenheit, aber auch ihre Angst und Schuldgefühle hautnah. Diese Ich-Perspektive funktioniert erneut wunderbar und zeigt, wie sehr Mare im Inneren kämpft, um ihren Platz in dieser neuen, harten Welt zu finden.
Auch Cal als Figur wächst weiter: Er steht zwischen zwei Loyalitäten, der alten Welt der Silbernen und dem neuen Weg der Roten. Seine Konflikte empfand ich als authentisch und emotional nachvollziehbar. Maven wiederum bleibt ein faszinierend dunkler Charakter, perfekt gezeichnet zwischen Wahnsinn, Schmerz und Macht. Und auch Evangelina überzeugt weiterhin als klug eingesetzte Antagonistin.
Die Handlung lässt anfangs Zeit, um durchzuatmen, steigert sich dann aber wieder zu einem rasanten Finale mit Kämpfen, Intrigen und einem bösen Cliffhanger, der Lust auf Band drei macht. Besonders die Einführung weiterer Figuren bringt frischen Wind in die Geschichte, auch wenn man anfangs nicht genau weiß, wem man trauen kann.
Trotz all der positiven Aspekte hatte ich das Gefühl, dass Gläsernes Schwert mich ein kleines Mü weniger fesselte als der Auftakt. Vielleicht, weil vieles ernster, härter, innerlich zerrissener wirkte. Mare wirkt gebrochener, was zwar zur Handlung passt, aber die Leichtigkeit des ersten Bandes etwas nimmt. Trotzdem: Emotional war ich wieder komplett dabei.
Gläsernes Schwert ist ein intensiver, düsterer zweiter Band, der Mares Entwicklung eindrucksvoll weiterführt. Die Mischung aus Action, Emotion und Machtpolitik überzeugt, auch wenn sie stellenweise etwas ruhiger erzählt wird. Ein Muss für Fans dystopischer Reihen mit starken Figuren und moralischen Grautönen und ein gelungener Mittelteil, der die Vorfreude auf Goldener Käfig schürt.