Titel Die unsichtbare Bibliothek Reihe Die Bibliothekare Band 1. Band Autor Genevieve Cogman Übersetzer Dr. Arno Hoven Illustrator – Verlag Bastei Lübbe Erschienen als Taschenbuch Genre Historischer Roman Preis 10,00€ Seitenzahl 448 Seiten Bewertung

Habt ihr euch schon mal vorgestellt, in einer Bibliothek zu leben? Irene, die Protagonistin aus Die unsichtbare Bibliothek lebt genau diesen Traum. Wie mir Irene und die Umsetzung dieser außergewöhnlichen Plotidee gefallen habe, lest ihr hier.
Irene aus Die unsichtbare Bibliothek ist die perfekte Protagonistin
Wir alle kennen sie zu genüge: Die perfekten Protagonistinnen, die wunderhübsch, unfassbar klug, witzig, beliebt und dabei noch selbstlos sind. Oder auf der anderen Seite die Mauerblümchen und Marry Sues, die eigentlich wunderhübsch sind, es aber nicht wissen und immer erst an die anderen denken. Und soll ich euch was sagen, sie hängen mir zum Hals raus. Umso erfrischender ist es, dass Irene diesen Klischees nicht im Geringsten entspricht. Denn Irene ist eine Figur, deren Charakterbeschreibung sich nicht lange mit Äußerlichkeiten aufhält. Vielmehr definiert sie sich über ihre Fähigkeiten und Charaktereigenschaften – allen voran ihre Klug- und Besonnenheit. Sie hat Köpfchen und schafft es auf imponierende Weise, sich ihre eigenen Schwächen einzugestehen und an ihnen zu arbeiten. Doch nicht nur Irene konnte mich begeistern, auch die Nebenfiguren und vor allem auch Irenes Antagonisten sowie der Plot haben es in sich.
Der Plot von Die unsichtbare Bibliothek ist der Traum aller Bibliophilen
Stellt euch vor, ihr wärt AgentIn einer geheimen Bibliothek und würdet für eben jene Bücher besorgen. Klingt nach einem Traum? Irene lebt ihn. Denn als Agentin der Geheimen Bibliothek ist es ihre Aufgabe, spezielle Bücher für die Bibliothek zu finden und mitzubringen – und das um jeden Preis. Was sich anhört wie das Wunschleben eines jeden Bibliophilen entwickelt sich zu einer faszinierenden und spannenden Geschichte. Zwar beginnt die Handlung recht langsam, entwickelt jedoch einen Sog, der auf eine ruhigere Art von Spannung setzt. Diese Art von Spannung, die nicht mit lauten Explosionen, sondern mit klugen Winkelzügen daherkommt und einen dazu zwingt, Seite um Seite zu lesen.
Einen nicht unerheblichen Teil der Faszination, die Die unsichtbare Bibliothek auf mich ausübt, liegt auch im Weltaufbau. Nicht nur die Struktur der Welt, auch ihre Beschreibungen haben mich begeistert. Genevieve Cogman schafft es, mit wenigen Worten einen Ort so zu beschreiben, dass er mir vor Augen stand. Doch nicht nur die Handlungsorte, auch deren Atmosphäre empfand ich von Beginn an als greifbar beschrieben.
Alles in allem hatte ich großen Spaß bei der Lektüre, konnte mich von Cogmans Welt und ihren Besonderheiten verzaubern lassen und empfand vor allem Irene als erfrischende Protagonistin. Zum Glück warten bereits mehrere Folgebände der Reihe darauf, von mir entdeckt zu werden.