Rezension

Die Hässlichen

Titel Die Hässlichen
Reihe
Band Einzelband
Autor Melanie Vega
Übersetzer
Illustrator
Verlag epubli GmbH
Erschienen als E-Book
Genre Roman
Preis 3,99€
Seitenzahl 340 Seiten
Bewertung

Die Hässlichen von Melanie Vegas musste ewig darauf warten, von mir entdeckt zu werden. Im Urlaub hatte ich endlich genug Zeit, mich dem e-book in Ruhe zu widmen. Warum ich die lange Wartezeit bereue, verrate ich dir hier.

Ein Roman, der sich mit gängigen Schönheitsidealen beschäftigt, klingt zunächst nicht sonderlich spannend oder bahnbrechend. Was aber, wenn im Fokus der Erzählung nach gängigen Standards hässliche Menschen stehen? Und zwar nicht die typischen Mary-Sue-Mauerblümchen, die nur glauben nicht hübsch genug zu sein, in Wahrheit aber umwerfend schön sind. Sondern Figuren, die aufgrund ihres Aussehens in der Schule, auf der Arbeit und im alltäglichen Leben gemobbt, gehänselt und tyrannisiert werden. Genau diesen Fokus hat Melanie Vegas für ihren Roman Die Hässlichen gewählt und mich mit seiner Handlung vollkommen überrascht.

Die Hässlichen überrascht mit einem interessanten Plot

Was mir an Die Hässlichen am besten gefallen hat, war die außergewöhnliche Idee, Menschen in den Fokus zu stellen, die in unserer schönheitsorientierten Gesellschaft als hässlich gelten. Doch damit nicht genug, stellt sich die Autorin der Frage, was passiert, wenn diese Menschen sich zusammenschließen und der Vorherrschaft der Schönheit den Kampf ansagen. Was dabei herausgekommen ist, ist ein spannend zu lesender Roman, der mit jeder Seite an Dringlichkeit gewinnt.

Im Fokus des Romans stehen die beiden Freundinnen Claire und Helena, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Helena ist hübsch, hat reiche Eltern und ein wundervolles Leben – so scheint es zumindest. Denn nach einem verheerenden Unfall ist nichts mehr, wie es zuvor war. Claire hingegen ist klug, entspricht jedoch keinem der gängigen Schönheitsideale. Zu Beginn der Romanhandlung starten die beiden eine Selbsthilfegruppe für Gleichgesinnte – Die Hässlichen. Was als Selbsthilfegruppe beginnt, entwickelt recht schnell ein Eigenleben, dem jede der Figuren einen Drall in die richtige Richtung geben möchte. Während die Gruppe für Helena nur ein Mittel zum Zweck für ihre Kunst ist, soll sie für Clair zur Waffe gegen die Schönheit werden. Es entwickelt sich ein Spannungsfeld, dessen Entwicklung unglaublich fesselnd nachzuverfolgen war und dessen Ausmaße mich beim Lesen umgehauen haben.

Die Hässlichen ist kein Unterhaltungsroman, sondern gibt Denkanstöße

So dramatisch die Handlung in Die Hässlichen auch ist – vor allem das Ende – sie hat mich zum Nachdenken gebracht. Denn gerade in der heutigen Zeit, in der Instagram mit Hilfe von retuschierten Bildern und filtern die Selbstwahrnehmung und den Bezug zu gesunden Schönheitsidealen immer stärker verzehrt, ist ein reflektierter Umgang mit Schönheit besonders wichtig. Gerade in Hinblick auf diesen Aspekt hat mich die Entwicklung von Helena sowie einer weiteren Figur extrem überrascht, passten sie doch gar nicht zu dem, was ich von der weiteren Handlung erwartet hatte. Melanie Vegas hat es somit glänzend verstanden, mit meinen Erwartungen an das Buch positiv zu brechen – und das gleich mehrfach.

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Das Lesejahr 2019 war – rein quantitativ gesehen – kein sonderlich gutes. Als Ziel hatte ich mir ein Minimum von 50 Büchern gesetzt, über dass ich noch vor drei Jahren müde gelächtelt und dennoch letztes Jahr nicht geschafft habe. Wie auch schon 2018 (48 gelesene Bücher) konnte ich auch 2019 mit 47 gelesenen Büchern mein gesetztes Ziel nicht erreichen.Doch tatsächlich bin ich darüber nicht so traurig, wie ich es vor drei Jahren noch gewesen wäre, denn dafür konnte 2019 mit qualitativen Buchhighlights glänzen. Vorhang auf für meinen buchigen Jahresrückblick!

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