Titel Bella Germania Reihe – Band Einzelband Autor Daniel Speck Übersetzer – Illustrator – Verlag Fischer Verlag Erschienen als BRoschiertes Taschenbuch Genre Roman, Familienroman Preis 14,99€ [LE] Werbung Seitenzahl 622 Seiten Bewertung
Bella Germania in drei Worten?
Familiär, emotional, lehrreich.
Das Cover/Die Gestaltung von Bella Germania?
Das Cover von Bella Germania transportiert eine bestimmte Szene der Handlung. Nachträglich kann ich mir in den beiden Personen auf dem Motorrad gut Vincent und Giulietta vorstellen, die gemeinsam durch eine Straße fahren. Und obwohl das Buch ansonsten recht schlicht gestaltet ist, kommt bei mir – jedes Mal, wenn ich es betrachte – eine Woche von Dolce Vita auf. Ich imaginiere Sonnenschein, Strand, Meer, die Atmosphäre und die Wärme. Es ist für mich einfach etwas Besonderes.
Die Handlung/Das Setting von Bella Germania?
Die Handlung ist auf mehrere Personen und deren Anteil an der Geschichte aufgeteilt. Grundlegend geht es um eine italienische Familie und deren Schicksal, das sie als Gastarbeiter im Deutschland des Wirtschaftswunders erleben. Die Handlung spielt, sieht man von berichtartigen und längeren Analepsen einmal ab, in der Jetztzeit, in der Julia ihre Modemarke auf den Markt bringen will. Die Rückblicke handeln von Giulietta, Vincent, Giuliettas Bruder und ihrem Sohn Vincenzo.
Der Schreibstil von Daniel Speck?
Daniel Specks Schreibstil hat mich direkt fesseln können. Er schreibt sehr angenehm und flüssig, detailliert ohne überladen zu sein und doch schlicht. Der gesamte Roman liest sich stimmig und leicht, er perlt und berührt den Leser durch seine geschickte Wortwahl. Es existieren Nuancen zwischen den verschiedenen Figuren, die ihre Charaktereigenschaften auch auf der Textebene erkennbar machen.
Das Figurenpersonal in Bella Germania?
Ich habe alle Figuren ins Herz geschlossen. Das Thema Gastarbeiter und Italien hat für mich persönlich einen hohen Stellenwert, daher war dieses Buch für mich etwas ganz Besonderes. Auch, dass es namentliche Übereinstimmungen gibt, hat das Leseempfinden beeinflusst. Grundlegend kann ich in Daniel Specks Figuren grundsätzlich echte Menschen erkennen. Sie haben ihre Fehler, sie leiden, sie sind glücklich, sie sind einfach echt. Der Roman kam mir stellenweise nicht wie ein Roman vor, sondern wie eine Schilderung tatsächlicher Lebensgeschichten. Und diese Nähe konnte vor allem durch die Figuren geschaffen werden. Durch die relative Breite von Figuren, die im Laufe der Handlung eingeführt werden, kann der Leser sich mit vielen unterschiedlichen Figuren identifizieren. Ich persönlich konnte mich in Julia wiederfinden, aus mehr als einem Grund. Es fällt mir an dieser Stelle recht schwer, Figuren zu charakterisieren, die für den weiteren Verlauf der Geschichte wichtig sind. Ich möchte euch nichts vorwegnehmen. Nur eins: Die Figuren sind real und greifbar. Sie sind kantig und schroff, liebevoll und warm. Sie eröffnen dem Leser neue Blickwinkel. Ich habe sie alle ins Herz geschlossen.
Positives über Bella Germania?
Bella Germania liest sich unheimlich leicht und flüssig. Es wartet mit sehr detailliert ausgearbeiteten Figuren auf, die echter kaum sein konnten. Durch meine persönliche Nähe zum Thema Gastarbeit kam mir das Buch wie ein Bericht vor, der mir einige neue Blickwinkel eröffnet hat. Es ist unheimlich gut recherchiert und bietet ein umfassendes Bild der damaligen Zeit. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart macht das Buch spannend, zudem es auch einen Klimax gibt, bei dem ich mir ein schöneres Ende gewünscht hätte.
Negatives über Bella Germania?
An dieser Stelle möchte ich nichts wirklich Negatives anmerken, dennoch liegt es mir auf der Seele. Das Ende des Romans war für mich beinahe perfekt. Es gibt jedoch eine Wendung, die ich mir verändert gewünscht hätte. Ob es daran liegt, dass das Buch mich an einer sehr persönlichen Saite berührt hat oder weil ich einfach eine kleine Romantikerin bin, kann ich an dieser Stelle selbst nicht sagen. Es ist keine Kritik, sondern vielmehr ein romantischer Wunsch gewesen.
Empfehlung zu Bella Germania?
Ich kann Bella Germania uneingeschränkt all jenen Lesern empfehlen, die Lust auf ein bisschen La dolce Vita haben. Die Familiendrama und Herzschmerz in Büchern mögen. Solchen Lesern, die sich von einem Buch davontragen und entführen lassen wollen, in eine Zeit, die ihre eigene Spannung und Anziehungskraft besitzt.