Rezension

Ich fürchte mich nicht

Titel Ich fürchte mich nicht
Reihe Shatter me 1
Band 1. Band
Autor Tahereh Mafi
Übersetzer Mara Henke
Illustrator
Verlag Goldmann Verlag
Erschienen als Taschenbuch
Genre Dystopie, Jugendbuch, YA, Fantasy
Preis 9,99€ [RE]
Seitenzahl 336 Seiten
Bewertung .....

Ich fürchte mich nicht in drei Worten?

Beängstigend, berührend, hoffnungsvoll.

Wie ist das Cover?

Schon seit Langem schleiche ich um Tahereh Mafis Bücher herum. Sie sind wahre Eyecatcher. Sie sind einfach unglaublich schön. Dass ich nun eine Taschenbuchversion dieses wunderschönen Covers mein eigen nennen darf, freut mich ungemein. Sogar noch mehr, da auch der Inhalt mit dem Cover mithalten konnte. Auf dem Cover sieht man eine junge Frau mit einer futuristisch anmutenden Skyline im Hintergrund. Beides passt perfekt zum Buchinhalt und bringt den Leser zum Grübeln, da die Boden- und Wetterverhältnisse auf dem Cover Rätsel aufgeben.

Wie war die Handlung?

Die Handlung ist super. Nicht zu überladen, nicht so langsam oder schnell. Ich habe mich unheimlich wohlgefühlt. Ich konnte mich recht schnell an Juliette gewöhnen, die eine doch etwas andere Protagonistin ist. Juliette, die in Isolierungshaft in einer Irrenanstalt gefangen ist, lebt in einer dystopischen Zukunft. Die Welt ist zerstört und die neue Regierung strebt die Versklavung der Menschheit auf der gesamten Welt an. Doch Juliette ist etwas Besonderes. Sie hat eine geheimnisvolle Gabe, die mir sehr gut gefallen hat.

Wie waren die Figuren?

Juliette ist eine sehr abgesonderte Protagonistin. Zum einen dadurch, dass sie in Isolationshaft sitzt, zum anderen durch ihre Gabe und die Probleme, die diese nach sich zieht. So hat sie nie menschliche Wärme erfahren dürfen und hat mich mit ihrem Schicksal tief berührt. Gerne hätte ich sie in die Arme genommen. Dieses Fehlen an Sozialkontakten merkt man ihr an – sie hat so ihre Eigenarten, die sehr gut in den Schreibstil involviert wurden. Dennoch war sie mir von Beginn an sympathisch. Und auch Adam konnte sich in mein Herz stehlen. Was es genau mit Adam auf sich hat, möchte ich euch nicht verraten. Aber eins sei gesagt: Er ist ein lieber Kerl mit einem großen Herz und einem noch größeren Beschützerinstinkt.
Warner, der Bösewicht der Geschichte, hat mir ebenfalls gut gefallen. Er nimmt eine spannende Position ein und stellt den Leser vor ein Rätsel. Was ist mit ihm passiert? Wie konnte er so werden, wie er ist? Was ist mit seiner Mutter? Gerade in der Kombination fand ich alle drei Figuren sehr stimmig.

Wie war der Schreibstil?

Der Schreibstil hat mir zu Anfang das größte Kopfzerbrechen bereitet. Der Schreibstil an sich ist sehr flüssig, sehr angenehm zu lesen und weißt eine super Wortwahl vor. Allerdings haben mich Juliettes Eigenarten im Schreibstil – schließlich wird die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt – ein wenig aus dem Konzept gebracht. Sätze werden gestrichen, Worte, Satzteile oder sogar ganze Sätze dreimal wiederholt. Einiges sogar viermal. In den Wiederholungen fallen dann die Satzzeichen weg, was das Sortieren für mich ein wenig erschwerte. Auch Juliettes Aufzählungen wurden stellenweise, und das sei ihrer jeweiligen geistigen Verfassung im Moment der Erzählung geschuldet, ausgelassen. Hatte ich mich einmal an ihre Eigenarten gewöhnt, konnte ich solche Stellen gut mitlesen.

Was war gut?

Die Idee der Dystopie ist erschreckend real. Und das macht sie so glaubwürdig. Eine verseuchte Umwelt, eine Regierung, die das Überleben der Menschheit sichert und natürlich auch Rebellen, die gegen das harte und unmenschliche Regime ankämpfen wollen. Doch gerade die Idee mit Juliettes Gabe, die so viel mehr Fragen aufwirft als sie zu beantworten vermag, hat perfekt ins Gesamtbild gepasst.

Gibt es etwas Außergewöhnliches?

Die Zukunft, die geschaffen wird, ist außerordentlich realistisch. Und auch die Gabe, die Juliette hat, ist etwas Besonderes. Das ganze Buch an sich war ein außergewöhnliches in meiner Leseliste der letzten Zeit. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Kann ich Ich fürchte mich nicht weiterempfehlen?

Ja! An alle, die Jugendliteratur lieben. An alle, die sich an Dystopien noch nicht überlesen haben. An alle, die Fantasy mögen und auch mit einer sehr speziell gezeichneten Protagonistin anbändeln wollen.
Ich danke dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Ich fürchte mich nicht.

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