Rezension

Die Frauen der Rosenvilla

Titel Die Frauen der Rosenvilla
Reihe
Band Einzelband
Autor Teresa Simon
Verlag Heyne
Erschienen als Taschenbuch
Genre Historischer Roman, Frauenroman, Liebesgeschichte
Preis 9,99€ [RE] WERBUNG
Seitenzahl 448
Bewertung .....

Die Frauen der Rosenvilla in drei Worten?

Spannend, emotional, aufwühlend.

Wie ist das Cover?

Das Cover ist so wunderschön und überaus passend zum Inhalt des Buchs gestaltet. Ich habe mich auf den ersten Blick in das Cover verliebt. Die Schriftart, in der der Titel verfasst ist, passt perfekt zu den Tagebucheinträgen der Frauen der Rosenvilla und auch die Rosen, die das komplette Buch zieren, sind einfach sehr gut platziert. Die junge Frau, die an einer Art Balustrade steht, könnte jede der vier Frauen der Rosenvilla sein. Der Garten selbst, könnte zum ursprünglichen Anwesen passen, zumindest hatte ich es mir sehr weitläufig vorgestellt.

Wie war die Handlung?

Die Handlung, zumindest zu Beginn, ist leicht zu überblicken. Der Leser begegnet Anna, die 2013 das Haus ihres Großvaters erbt, das nach langen juristischen Kämpfen endlich wieder in den Familienbesitz übergeht. Bei Sanierungsarbeiten findet Anna eine geheimnisvolle Kiste, und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Wir lernen drei weitere Frauen der Rosenvilla kenne, die zu unterschiedlichen Zeiten lebten: Großmutter, Mutter und Tochter. Alle drei Frauen haben ihre spezielle Geschichte erlebt und diese soll und will Anna nun entdeckten. Natürlich ist diese Familienkonstellation konstruiert, aber mich hat das nicht gestört. Jede der Frauen birgt ihre eigene Geschichte fernab von der historischen Zeitgeschichte. Mir hat das Buch unheimlich viel Freude bereitet und mich in seinen Bann gezogen. Besonders eine Wendung kurz vor Schluss des Buch, an dem ich mich aufgrund der schwindenden Seiten immer mehr fragte, wie denn die Geschichte aufgelöst wird, hat mich sehr überrascht. Und glücklich gemacht.

Wie waren die Figuren?

Ich liebe die Frauen der Rosenvilla. Jede ist auf ihre Weise eine ganz besondere Frau und auch die Freunde von Anna haben es mir angetan. Ich würde ja am liebsten bei Hanka einziehen, die eine ganz zauberhafte Bibliophile ist und eine Buchhandlung mit einem süßen Kobuchhändler besitzt. Ich wüsste gerade nicht, welche der vier Frauen der Rosenvilla ich nun als Protagonistin bezeichnen soll. Anna, weil sie die jüngste im Bunde ist, und die Geschichte erlebt? Oder eine der anderen drei Frauen, deren Geschichte lebendig wird? Ich könnte mich nicht entscheiden.

Wie war der Schreibstil?

Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Im Grunde genommen waren es vier Schreibstile: Der, in dem Anna ihre Geschichte erzählt, und die Schreibstile, der drei anderen Frauen, die jeweils in verschiedenen Zeiten lebten. Und gerade diese Zeiten waren geprägt von großen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Umbrüchen, die sich auch in der Wortwahl der entsprechenden Frau widerspiegeln. Ich habe das Buch geöffnet und mich zurückgelehnt.

Was war gut?

Ich fand es schön, dass das Buch seine Eigenheiten hat und mich immer wieder überraschen konnte. Dadurch, dass der Leser immer nur stückchenweise von der Vergangenheit der drei Frauen erfährt, und auch in beliebiger Reihenfolge, wird Spannung erzeugt, da die Erzählung meist am spannendsten Punkt abbricht. Somit will man unbedingt erfahren, wie es denn weitergeht. Zudem hat mich die Schicksale aller vier Frauen berühren können, sodass ich gleich doppelt wissen wollte wie das Buch endet.

Gibt es etwas Außergewöhnliches?

Historische Romane sind nicht neu, und auch Romane, in denen Familiengeschichten aufgedeckt werden sind es nicht. Aber all das hat mich beim Lesen nicht gestört. Ich habe den Roman begonnen und wurde zum Teil des Buchs. Ich wurde die fünfte Frau der Rosenvilla, und das finde ich außergewöhnlich. Ich habe mich den Frauen nahe gefühlt, habe mit ihnen gelitten und geweint, ihre Freude geteilt und mit ihnen gebangt. Müsste ich mich entscheiden, welche der Frauen mir am besten gefallen hat, so könnte ich es nicht.

Kann ich Die Frauen der Rosenvilla weiterempfehlen?

Ich empfehle das Buch allen weiter, die historische Romane mögen. Das Buch ist per se kein historischer Roman, der zeitgeschichtliches Wissen vermitteln will, sondern vielmehr die Zeitgeschichte braucht, um seine Handlung zu situieren. Somit ist die Zeitgeschichte in Bezug auf die Frauen der Rosenvilla mehr im Hintergrund zu spüren, in Politik, Mode und Gesellschaft. Dadurch ist der Roman sehr flüssig und leicht zu lesen, den gerade diese Leichtigkeit der Zurückhaltung der Zeitgeschichte sehe ich als Leistung der Autorin. Man spürt, dass viel Hintergrundwissen besteht, trotzdem fließt die Zeitgeschichte perfekt in die Geschichte ein und fällt nicht auf. Aber auch an alle, die tolle Romane mit verzwickten Familiengeschichten mögen, kann ich dieses Buch empfehlen und auch Romantikerinnen kommen hier auf ihre Kosten. Vielen Dank auch an Heyne für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

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