Giftkuss
Zara Kavka
ISBN: 978-3-401-06815-2
9,99 Euro als Taschenbuch
Inhalt von Giftkuss
Cleo ist völlig verzweifelt, als ihre beste Freundin Anja ermordet aufgefunden wird. Ausgerechnet Anja – die lebensfrohe, bei allen beliebte Anja! Trost findet Cleo bei der geheimnisvollen Katharina, einer Bekannten von Anja. Die Mädchen verbringen mehr und mehr Zeit miteinander. Doch Cleo ahnt nicht, dass Katharina nur ein einziges aberwitziges Ziel verfolgt …
Meine Meinung zu Giftkuss
Zunächst möchte ich erst mal auf das Cover des Buchs zu sprechen kommen. Die Cover der Arena-Thriller ist schlicht gehalten. Eine Farbe mit einem dezenten Muster und einem passenden Gegenstand, den man meist im Laufe der Geschichte wahrnimmt.
Was mein Interesse ebenfalls weckte, war die Tatsache, dass um manche Bücher ein Do not cross line Crime scene-Band geschlungen ist. Sehr passend. Eine wirklich gelungene Idee.
Die Geschichte an sich hat eine solide und spannende Handlung. Als Leser bekommt man direkt die Pläne und Gedanken des Mörders offen gelegt und im Prolog erfährt man zu Beginn den ganzen Hintergrund der Tat. Der Roman zielt also auf die Ausführung und die eventuelle Aufdeckung der Tat ab.
Die Perspektive wechselt zwischen Cleo und dem Mörder kapitelweise hin und her. Im Laufe der Geschichte verfolgt man, wie Cleo mehr und mehr dahinter kommt, wer ihre beste Freundin umbrachte und aus welchem Grund.
Kommen wir zu dem Mörder. Die Hintergrundgeschichte des Mordes ist in der Lebensgeschichte des Mörders begründet und wirklich verstörend und traurig. Daher ist es auch kein Wunder, dass mir der Mörder ein wenig krank vorkam. Der Mörder hat ungewöhnliche Angewohnheiten und weißt starke soziale Schwächen vor. Diese Kombination sorgte dafür, dass mir die Person teilweise leidtat, aber auch ziemliche Angst einjagte. Wie kann man sich als Autor eine solche Person einfallen lassen? Nach einer solchen Vorgeschichte, wie der des Mörders, wäre, denke ich, niemand in der Lage ein normales Leben zu führen.
Während man den Mörder sehr gut kennenlernt, erfährt man auch viel über Cleo. Beide Personen wirken echt und ihre Handlungen wirken realistisch. Keine abstrusen Handlungen, die nicht zu ihrem Charakterprofil passen.
Leider lernt man außer den beiden Protagonisten und der Toten niemanden so richtig kennen. Alle anderen vorkommenden Personen werden nur kurz beleuchtet oder spielen nur eine Nebenrolle. Schade fand ich, dass der Schlüssel zu allem, eine Person, nicht näher dargestellt wird, außer, dass sie/er angsteinflößend ist. An dieser Stelle hätte ich mich über eine genauere Darstellung gefreut.
Kommen wir kurz auf das Ende der Geschichte zu sprechen. Es hat mich wirklich sehr überrascht. Ich weiß nicht, ob ich an der Stelle des Mörders so reagiert hätte. Aber unter Anbetracht all dessen, was man über den Mörder erfährt kann man es doch wieder nachvollziehen. Es ist ein wenig verworren.
Schreibtechnisch hat mich das Werk überzeugt. Die Länge des Buches ist ganz angenehm, obwohl es ruhig auch länger hätte sein können. Da es in dem Buch auch Jugendliche gibt, musste die Autorin auch Jugendsprache verwenden. Ich fand die Sprache überzeugend und die Gespräche konnte ich mir gut in einem realen Gespräch vorstellen. Dieser Punkt hat mir auch sehr zugesagt.
Fazit
Alles in allem ein guter Roman, mit Spannung und Überraschungen. Dass man von Beginn an den Mörder kennt und auch die Beweggründe tut der Spannung nicht entgegenwirken. Man knüpft ein Band zum Mörder und durchlebt die Empfindungen und Gedanken mit ihm/ihr. Die Entwicklung der Geschichte ist verständlich, wenn das Ende auch überrascht. Die beiden Protagonisten sind realistisch dargestellt, anderen hingegen fehlt es an Tiefe und Darstellung. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.