Rezension

Im Tal des wilden Eukalyptus

Im Tal des wilden Eukalyptus Australien-Saga 2
Inez Corbi
ISBN: 978-3-548-61116-7
8,99 Euro als Taschenbuch

Inhalt von Im Tal des wilden Eukalyptus

Rotes Land – Weite Träume
Australien 1801: Das Glück der vor einem Jahr ausgewanderten Irin Moira scheint vollkommen – sie und ihr Geliebter Duncan bekommen ein Kind! Das Leben in einer einfachen Hütte ist hart, aber sie sind glücklich. Bis Duncan fliehen muss, weil britische Soldaten ihn verfolgen. Da nutzt Moiras offizieller Ehemann die Gelegenheit und nimmt ihr den lang ersehnten Sohn. Moira ist am Boden zerstört. Doch sie nimmt den Kampf um ihr Kind auf und schreckt auch vor den Gefahren im Busch nicht zurück …

Meine Meinung zu Im Tal des wilden Eukalyptus

Bereits als ich die Leseprobe dieses Buchs auf vorablesen.de las, wusste ich, dass mir dieses Buch zusagen wird. Als ich es dann tatsächlich auch zugeschickt bekam, war ich unglaublich glücklich.
Die Geschichte ist auf dem Buchrücken leider ziemlich genau beschrieben und man erfährt bereits ziemlich viel, was mich aber nicht im Geringsten störte. Ganz zu Anfang begegnet man einer Moira, die gerade so mit dem Leben zu Recht kommt. Sie kann schlecht kochen, nicht nähen, schafft es dann aber doch immer irgendwie. Die Scheidung ist 1801 ziemlich schwer, wenn nicht gar unmöglich und so nimmt sie es in Kauf, dass sie ihren gesellschaftlichen Stand und Ruf verliert, um mit Duncan, einem ehemaligen Sträfling, zusammenzuleben.
Was ich erst im Nachhinein erfuhr: ich bin im zweiten Teil der Saga eingestiegen. Es gibt einen ersten Teil, der alles Vorausgehende erklärt, was ich im zweiten Teil als gegeben hingenommen hatte. Dass Moira, mit ihrem Ehemann, einem Doktor, nach Australien kam, dass Duncan für sie arbeitete, all das sickert im zweiten Band immer wieder mit durch. Kleine Erinnerungen an das, was im ersten Band geschah, weshalb ich keinerlei Probleme hatte zu folgen.

Dem Leser wird alles erklärt, nichts verbirgt sich im halbdunkeln und man kommt gut mit.
Man erfährt immer mehr Dinge aus der Vergangenheit, die man gewusst hätte, hätte man Band eins bereits gelesen. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Sie ist wunderbar nachzuvollziehen und webt einen mit in die Geschichte. Man fühlt mit Moira mit, als all diese Schicksalsschläge sie ereilen.
Doch Moira gibt nicht auf und beginnt zu kämpfen. Obwohl ihr Geliebter spurlos verschwindet und ihr Ehemann ihr das Kind wegnimmt, kämpft sie weiter schafft es, den Mut nicht zu verlieren.
Doch geschieht dies nicht so, dass man denkt, dass nichts Moira etwas anhaben kann. Ihre Qual und ihr Kummer werden so deutlich und realistisch dargestellt, dass es mir nicht wie eine bloße Erzählung vorkommt. Es wirkt so lebensnah, dass man denken kann, dass es wirklich gerade passiert. Man entdeckt eine Seite an Moira, die unglaublich zäh und stark ist, obwohl die Lage so misslich ist.
Auch die anderen Charaktere haben ihre Stärken und Schwächen. Zudem wartet das Buch noch mit mehreren Tabuthemen auf: Die Trennung einer Frau von ihrem Mann. Scheidungen gab es, wie erwähnt, noch nicht. Homosexualität, die damals sogar mit dem Tode verurteilt wurde und Krankheiten, die einen Menschen ebenfalls schnell an den Rand der Gesellschaft gedrängt haben.
All diese Themen haben in diesem Buch einen Platz und passen unglaublich gut zusammen. Wenn man die Zusammenhänge entdeckt, dann ist man noch gespannter, was denn nun passiert.
Dadurch entsteht eine Spannung, die einen voranbringt. Auch die Sorge, um Moiras Kind beschäftigt einen stark.
Was ich ebenfalls klasse finde, ist die detailgetreue Darstellung von einigen geschichtlichen Begebenheiten. Personen und Ereignisse, die geschichtliche Bedeutung haben, wurden in die Romane eingearbeitet. Aber so gekonnt, dass es nicht deplatziert oder erzwungen wirkt.

Fazit

Eine interessante Mischung aus verschiedenen Tabuthemen, eine junge Liebe, die um ihre Rechte kämpft, eine realistische Darstellung von Ereignissen und Gefühlen, die mich in ihren Bann zog. All das macht diese Geschichte aus. Es gibt gute und weniger gute Menschen, die gegeneinander agieren und die Dynamik, die dabei entsteht zieht einen unmittelbar in die Geschichte. Eine außergewöhnliche Erzählung aus einer interessanten und spannenden Zeit. Ich habe jede Seite genossen. 5 von 5 Punkten für Im Tal des wilden Eukalyptus. Danke an vorablesen.de und dem List Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars.

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