Rezension

Die Schachspielerin

Die Schachspielerin
Bertina Henrichs
ISBN: 978-3-453-35172-1
Taschenbuch 7,95 Euro

Inhalt von Die Schachspielerin

Das Zimmermädchen Eleni stößt eines Morgens beim Aufräumen eine Schachfigur um – und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Sie kann das geheimnisvolle Spiel der Könige einfach nicht vergessen. Als Eleni ein Trick einfällt, um das Schachspielen zu lernen, beginnt für sie ein Abenteuer mit unabsehbaren Folgen. Denn mit ihrer Leidenschaft riskiert sie bald ihre Ehe, ihren guten Ruf, ihr ganzes bisheriges Leben.

Meine Meinung zu Die Schachspielerin

175 Seiten, die mich kaum mehr hätten verwirren können.
Die Schachspielerin beginnt langsam. Eleni, eine Putzfrau in einem griechischen Hotel, kommt durch Zufall zum Schachspielen. Sie wirft beim Putzen versehentlich die Schachfigur eines Gastes um und versteht nicht, nach welcher Logik diese dort stehen.
Sie kann den Vorfall jedoch nicht vergessen und beschließt, ihrem Mann ein Schachspiel zu schenken. Doch in einem kleinen Ort, wie der in dem sie lebt, bleibt nichts lange geheim. Sie beschließt sich ihren alten Lehrer um einen Gefallen zu bitten: er soll ihr ein Schachbrett besorgen.
Er kauft ihr ein elektronisches Schachspiel, das man auch alleine spielen kann und das es nun einmal so kommt, wie es kommen musste spielt Eleni es auch alleine. Ihr Mann hält nichts von alledem und spricht eine ganze Weile nicht mehr mit seiner Frau, als er entdeckt, dass sie das Schachspielen für sich entdeckt hat.

Was mich verwirrte war der Umstand, dass auf dem Buchrücken geschrieben steht, dass diese Leidenschaft zum Schach ihr ganzes Leben ruinieren kann.
Was ist denn so schlimm daran Schach zu erlernen.
Zunächst einmal nichts. Doch wenn man sich dann daran erinnert, wo Eleni lebt, und ich meine nicht Griechenland, sondern in einem Dorf, dann wird es klar.
Sie lebt in einem Dorf, wo jeder jeden kennt. Jeder seine Rolle hat und aus dieser nicht ausbrechen darf. Und Frauen haben sich nun einmal nicht mit logischem Denken zu befassen. Das war seit jeher Aufgabe der Männer. Vor allem in Griechenland – dem land der Mathematiker, Philosophen und großen Redner. Allesamt Männer.

Die Schachspielerin schaffte es nur relativ langsam diesen Diskurs aufkommen zulassen. Einen Diskurs, der sich mit der Emanzipation im weitesten Sinne beschäftigt. Es dauert gute und gerne 100 Seiten, bis klar wird, was das Schachspiel auslöst.
Und dann geht es Schlag auf Schlag: ein Höhepunkt folgt dem anderen. Nun gut, richtige Höhepunkte sind es nicht, aber das Buch rast unglaublich schnell dem Ende entgegen, welches mich ein wenig gewundert hat.
Aber lest selbst. Ich kann es leider nicht nachvollziehen, da es so gegensätzlich zum Buch agiert, das man es leicht verwirrend finden kann.

Fazit zu Die Schachspielerin

Die Schachspielerin ist eine kurze Lektüre für verregnete Tage. Sie geht gut von der Hand, hat ihre Stärken und Schwächen und lässt einen ein wenig darüber nachdenken, wie stark eine solche Gemeinschaft wie die in Elenis Dorf von unseren Taten und Handlungen wiederzufinden ist. Anfangs agiert sie nicht als Individuum, sondern als Teil eines Ganzen. Als Meronym des Holonyms Dorf. (Es bedeutet nichts weiter als: Sie ist ein Teil des Ganzen Dorfs)
Eine schöne Geschichte über eine Frau, die ihren angestammten Platz verlässt und über ihren eigenen Tellerrand hinaussieht.

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3 Kommentare zu diesem Beitrag

  1. Hört sich irgendwie interessant, wenn auch recht merkwürdig an. Da fällt mir ein:“ Ich könnte ja mal wieder Schach spielen!“ 🙂

    Liebe Nina,
    ich wünsche dir ein schönes Wochenende und sende sonnige Grüße,
    Tanja

    1. Das Buch ist auch recht außergewöhnlich, aber sympathisch. Es gibt sogar einen Film dazu, wie ich neulich entdeckte. Vielleicht leihe ich den mal aus und ergänze meine Meinung zu dieser Geschichte 🙂
      Ich hoffe dein Wochenende war so sonnig wie meines 🙂
      Liebe Grüße

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