Titel Periode ist politisch Reihe – Band Einzelband Autor Franka Frei Übersetzer – Illustrator – Verlag Heyne Hardcore Verlag Erschienen als Hardcover Genre Thriller Preis 18,00€ WERBUNG REZENSIONSEXEMPLAR Seitenzahl 256 Seiten Bewertung

Ein Sachbuch und dann auch noch über die Periode? Und das hier? Jap, jap und noch mal jap! Als ich Periode ist politisch im Bloggerportal sah, war klar, dass ich es lesen möchte. Denn die Periode ist etwas, das alle angeht – und leider wird sie viel zu sehr tabuisiert sowie stigmatisiert. Und das vollkommen ohne Grund.
Die Periode ist etwas, das viele Menschen als ekelhaft, dreckig oder abstoßend empfinden, wodurch sie beinahe totgeschwiegen wird. Umso wichtiger erachte ich die Arbeit der Autorin Franka Frei, die mit viel Witz aber auch Ernst über die Reputation der Periode schreibt – und mir dabei einige Aspekte näherbrachte, die ich vorher nicht wusste.
Periode ist politisch ist ein lesenswertes Sachbuch über ein unnötig stigmatisiertes Thema
In meinem privaten Umfeld ist die Periode ein Thema, das offen besprochen werden kann. Meine Mutter hat mir vermittelt, dass es kein Grund zur Schande ist, nichts, wovor man sich ekeln oder wofür man sich schämen müsse. Im Gegenteil: Die Periode ist etwas, das Leben schenkt, ein Wunderwerk der Natur, das faszinierend ist und nicht abstoßend oder widerlich. Dass ein solch offener Umgang mit dem Thema nicht zur Norm gehört, wurde mir jedoch schon als Jugendliche durch eine Freundin bewusst.
Doch in Periode ist politisch geht es nicht nur um den Umgang mit menstruierenden Menschen in Deutschland, sondern weltweit. Gerade der Umgang mit Periode in anderen Kulturen war sowohl erschreckend, empörend und zeitgleich auch inspirierend. Inspirierend deshalb, weil es weltweit erfindungsreiche Frauen gibt, die sich für Periodenaufklärung stark machen. Dieser Aspekt hat das Buch für mich überaus interessant gemacht. Empörend, weil es unnötig viele Vorurteile, Mythen und Geheimnisse um die Periode gibt, die sich hartnäckig halten. Erschreckend, weil menstruierende Menschen nur aufgrund ihrer Blutung Repressalien erleiden müssen, die ich mir nicht einmal vorstellen konnte. Denn auch, wenn Deutschland periodenbedingt nicht so aufgeklärt ist, wie es sich gibt, kann ich definitiv sagen, dass ich in diesem Bereich mehr als privilegiert bin – und damit meine ich nicht nur meinen Zugang zu Hygieneartikeln.
Bei allem Ernst ist der Ton des Sachbuchs überaus locker und in einigen Passagen stellenweise auch lustig. Und das schließt sich meiner Meinung nach nicht aus. Besonders gefallen haben mir jedoch die Anekdoten, die Franka Frei von den Treffen mit anderen Aktivistinnen weltweit erzählt. Sie sind inspirierend und horizonterweiternd.
Ich danke dem Randomhouse Bloggerportal und dem Heyne Hardcore Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplarsvon Periode ist politisch.
Klingt super! Ich sehe immer mehr Bücher die sich mit dem Thema befassen („mehr“ im Vergleich zu „quasi gar keine“) und finde die Entwicklung toll. Schon diese Titel selbstverständlich in der Buchhandlung zu sehen ist schon ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich weiß noch, dass wir in der Schule immer kreative Euphemismen für die Periode hatten und selbst die nur geflüstert wurden, da ist meine jetzige Einstellung dazu schon deutlich entspannter. Schön wenn es Bücher gibt, die dazu beitragen können! Muss ich mir mal genauer anschauen. Einen lockeren und witzigen Ton bei Sachbüchern liebe ich, da ist das Thema nicht so trocken und bleibt auch viel besser im Kopf.
Liebe Grüße!
Hi Nina,
das Buch klingt super interessant und wandert auf meine Lesewunschliste. Danke für den Tipp!
Wir können oder konnten uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen, was menstruierende Menschen anderswo erleiden müssen. Und was manche Menschen für verquere Vorstellungen von der Periode haben.
Alles Liebe,
Mel
P.S.: Ich bin im Rahmen von Elizzys Kommentier-Woche auf deinen Blog gestoßen. Gefällt mir gut hier
Hi Melanie,
danke für deinen Kommentar. Oh ja, diesen Gedanken hatte ich auch. Ich persönlich lebe in diesem Punkt in einer sehr priviligierten Blase: Ich konnte schon immer offen mit meiner Mama darüber reden und auch mit meinen Freundinnen. Eine andere Freundin hatte das Glück nicht. Was da dann erst in anderen Ländern oder Kulturen passiert, konnte ich mir vor der Lektüre kaum vorstellen.
Wenn du das Buch gelesen und rezensiert hast, poste gerne deinen Kommentar hier. Ich bin auf deine Meinung gespannt.
Liebe Grüße
Nina
PS: Es freut mich, dass es dir hier gefällt.