Rezension

Chaoskuss

Titel Chaoskuss
Reihe Die Chaos-Reihe
Band 1. Band
Autor Teresa Sporrer
Übersetzer
Illustrator
Verlag Impress Verlag
Erschienen als e-book
Genre Fantasy, YA, NA
Preis 3,99€ [RE] Werbung
Seitenzahl 310 Seiten
Bewertung  ..

Chaoskuss in drei Worten?

Magisch, lustig, unterhaltend.

Cover & Gestaltung von Chaoskuss?

Ich mag die Impress Cover in der Regel sehr gerne, da sie modern und hübsch gestaltet sind. Der Bezug zu Chaoskuss war mir bei dessen Cover nicht ganz klar, hatte ich mir die Protagonistin May äußerlich definitiv anders vorgestellt. Aber an dieser Stelle dürfen Phantasie der Leser und die Gestaltung des Covers meiner Meinung nach ruhig auseinander gehen. Alles in allem ist das Cover hübsch anzusehen und spricht mich als Leser auf jeden Fall an.

Worum geht es in Chaoskuss?

In Choaskuss geht es um die 17-jährige May, die als jüngste Hexe ihres Kovens nicht nur den ganz normalen Wahnsinn Schule, Freunde, Teenagerdasein unter einen Hut bekommen muss, sondern auch noch die ihr zugeteilten übernatürlichen Wesen beaufsichtigen und kontrollieren muss. Ihr Stand in der Schule ist ebenfalls nicht schwer, da sind Mobbingattacken vorprogrammiert. Und als dann die Halloweenparty vollkommen aus dem Ruder läuft, fängt der Spaß für May erst richtig an, da sich für sie ihr komplettes Leben auf den Kopf stellen wird.
Tendenziell wollte ich dieses Buch wirklich mögen. Magie, in einem realweltlichen Kontext gehört zu meinen liebsten Settings, zudem geht es hier um ägyptische Hexen, aber es sollte wohl einfach nicht sein…

Der Schreibstil von Teresa Sporrer?

Teresa Sporrer hat einen unheimlich angenehmen Schreibstil. Das Buch liest sich enorm gut und flüssig, das Buch hat Witz und Charme. Vor allem die Dialoge zwischen May und Noah, die eher einem Schlagabtausch gleichen, konnten mich sehr begeistern. Die Wortwahl passt hervorragend ins Setting – und das bei allen Figuren. Der Schreibstil ist frisch und animiert zum Lesen.

Das Figurenpersonal in Chaoskuss?

May und ihre Familie haben mir unheimlich gut gefallen. Ich mochte sie alle wirklich sehr. Jede Schrulle und Eigenheit habe ich mit Freuden entdeckt und genossen. May ist eine eigenwillige Protagonistin, die mir allerdings etwas zu sehr Außenseiter war. Oft sind es die Außenseiter, die dann zu Weltrettern mutieren. Tendenziell nicht verkehrt, aber irgendwann fehlt diesem Start das gewisse Extra. Eine gewisse Handlung auf der Halloweenparty hat das Klischee vervollständigt, was ich unheimlich schade fand, da May wirklich Potential hat, um eine außergewöhnliche Figur zu sein. Viv, Mays beste Freundin, hatte leider auch die typische Rolle der besten Freundin inne, die May unterstützend zur Seite steht und sie aufmuntert. Ganz ehrlich? Jedes Mädchen hat oder wünscht sich eine solche Freundin. Aber eine bestimmte Handlung in der Mitte der Geschichte, ich meine damit eine Entdeckung Mays, macht das ganze Verhältnis der beiden so stereotyp, dass ich es wirklich schade um die beiden Figuren fand.
Noah war als Figur interessant, weil er wohl die meisten Wandlungen durchlebt. Die erste Wandlung fand ich nachwollziehbar und habe sie freudig begrüßt, die zweite kam aus heiterem Himmel und war, meinem Empfinden nach, vollkommen unnötig. Sie wirkte für mich so, als sei sie nur eingebaut worden, um Handlung in den zweiten Teil zu bekommen.

Positives über Chaoskuss?

Mir hat der Humor der Geschichte gefallen. Dies, der Schreibstil und die Dialoge haben mir die Zeit beim Lesen vertrieben und mich begeistert. Auch einige Figurenkonstellationen fand ich interessant und lesenswert.

Kritik an Chaoskuss?

Ich finde es noch immer unheimlich schade, dass Chaoskuss so stark von Klischees bestimmt wird. Das betrifft vor allem May, und leider auch in allem was sie tut. Sie ist eine Außenseiterin, mit einer aufmunternden besten Freundin und mit einer superheißen Mutter gestraft. Sie macht Entdeckungen, die ich euch nicht verraten will, allerdings haben diese mir auch nicht geholfen, May aus der Schublade herauszubekommen. Am Anfang der Geschichte wird dann noch das ägyptische Hexenbrauchtum aufgemacht, was für mich viel zu wenig Teil der Geschichte wurde. Generell erschien mir das Thema nicht fundiert recherchiert. Die Magie war zwar da, aber sie wirkte platt, gerade so, als würde sie die Lücken im Plot füllen.
Auch ist mir nicht ganz klar, was in den beiden Folgebüchern passieren soll. Es wurde kein plausibler Grund geliefert, kein roter Faden, der aufgebaut wurde.

Empfehlung zu Chaoskuss?

Ich wollte Chaoskuss wirklich mögen. Der Anfang war vielversprechend und auch die humoristischen Dialoge haben mir gut gefallen. Später wurde das Buch leider mit jeder neuen Wendung ein wenig klischeebehafteter, sodass ich irgendwann nicht mehr darüber hinwegsehen konnte. Die Stereotypen haben mich beim Lesen zu sehr gestört. Hinzu kommen nicht nachvollziehbare Wendungen in der Geschichte, die den Plot in die Länge ziehen, ohne wirklich fundiert zu sein. Da das meine persönliche Leseempfindung ist, kann ich jedem interessierten Leser nur empfehlen, mal einen Blick ins Buch zu riskieren und selbst zu entscheiden. Für andere Meinungen und Diskussionen bin ich gerne offen. Ich danke dem Impress Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars von Chaoskuss.

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