Titel Ahnen – Ein Zeitreisetagebuch Reihe – Band Einzelband Autor Anne Weber Übersetzer – Illustrator – Verlag S. Fischer Verlag Erschienen als Hardcover Genre Geschichte Preis 19,99€ Seitenzahl 270 Bewertung
Ahnen – Ein Zeitreisetagebuch in drei Worten?
Ermüdend, überinterpretiert, langatmig.
Wie ist das Cover?
Das Cover von Ahnen ist klar und sachlich. Man sieht ein Bild, auf dem Blumen dargestellt sind, das vermutlich von Monet stammen könnte. Insgesamt ist es sehr stilvoll und hübsch.
Worum geht es in Ahnen – Ein Zeitreisetagebuch?
Ahnen erforscht das Leben des Urgroßvaters der Autorin. Dabei geht sie zunächst chronologisch vor, beginnt bei seiner Geburt und folgt seinem Lebensweg, schweift dann zu anderen Familienmitgliedern ab und verweilt eine Weile bei ihnen, bevor sie sich wieder ihrem Urgroßvater zuwendet, der das eigentliche Sujet des Buchs sein sollte.
Wie war der Schreibstil?
Mit dem Schreibstil bin ich nicht so recht warm geworden. Viel zu lange, stark verschachtelte Sätze, die kein Ende nehmen wollten, haben mir den Lesegenuss genommen. Ihre Wortwahl hat mir wirklich gefallen, dennoch konnte mich der Schreibstil der Autorin nicht überzeugen.
Wie empfand ich Ahnen – Ein Zeitreisetagebuch?
Ich hatte mir viel von dem Buch versprochen, begann es doch vielversprechend. Es sollte das Leben ihres Urgroßvaters erforscht werden. Das Leben eines Mannes, der die durchwachsenen Zeiten der 1900er bis 1920er Jahre erlebte, die ich momentan in der Uni durchnehme. Eine Empfehlung meines Professors war das Buch, doch ich wurde enttäuscht. Das Buch an sich ist nicht schlecht, allerdings hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Ich hatte erwartet, ein Buch zu lesen, das mir auch die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts näher bringt – vielleicht waren meine Erwartungen einfach falsch. Bekommen habe ich ein Werk, das sich zwar mit dem Urgroßvater, aber auch mit dem Großvater, Vater und der Autorin selbst beschäftigt. Von der Ungleichheit, von den gegensätzlichen Strömungen und Empfindungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts war nicht zu spüren. Stattdessen wurden Tagebucheinträge des Urahnen auf die Ideologie des NS-Regimes gelesen. Einem Regime, das zum Zeitpunkt des Eintrags noch gar nicht erkennbar gewesen war. Auch störte mich enorm der Subtext des Werks. Ich hatte das ständige Gefühl, dass ich mich als Deutsche zu schämen habe. Per Geburtsrecht muss ich mich meines Landes und dessen Vergangenheit schämen. Versteht mich nicht falsch, die Geschichte unseres Landes ist keine schöne, die es niemals zu wiederholen gilt. Dennoch darf ich doch auf das heutige Deutschland stolz sein, wenn ich das möchte. Dass die Autorin sich ihrer Herkunft schämt und sich alle Mühe gibt, im Ausland bloß nicht als Deutsche erkannt zu werden, dass sie ständig die Angst vor Entdeckung hatte, konnte ich einfach nicht nachvollziehen.
Kann ich das Buch weiterempfehlen?
Für dieses Buch kann ich keine Empfehlung aussprechen. Ich habe mich total unwohl gefühlt, meine Erwartungen wurden nicht einmal ansatzweise erfüllt und zudem hatte ich das ständige Gefühl, mich als Deutsche von Geburt an schämen zu müssen. Kein tolles Gefühl beim Lesen.