Das Tagebuch der Anne Frank von Anne Frank, 7,95 Euro als Taschenbuch.
Erschienen bei Fischer.
Als ich Das Tagebuch der Anne Frank beendet hatte, wusste ich nicht so recht, was ich mit dem Buch bezüglich einer Rezension anfangen soll. Es könnte aufgefallen sein, dass ich in der Leseliste meines Blogs keine Punkte für das Tagebuch vergeben habe. Ich weigere mich einfach, ein Werk, das eine solche Botschaft transportiert unter denselben Maßstäben zu bewerten, wie rein fiktionale Bücher. Für mich ist der autobiografische Aspekt des Buchs einfach zu zentral, zu unübersehbar, als dass ich diesem Buch Punkte vergeben oder abziehen hätte können.
Die Geschichte der Anne Frank dürfte jedem bekannt sein, da ihr Schicksal dem zu vieler Menschen in den Jahren 1933 bis 1945 ähnelte. Trotz der tödlichen Situation, der beengten Verhältnisse und der tiefen Hoffnungslosigkeit hat dieses Mädchen sich ihren Mut bewahrt. Sie hat es geschafft, jeden Tag aufs Neue aufrecht zu sein, ein kleines Lächeln auf den Lippen zu haben und das Beste aus dem zu machen, das ihr zur Verfügung stand. Damit allein hat sie schon meinen Respekt erlangt.
Trotz ihrer jungen Jahre hat Anne Frank eine Selbstreflektion entwickelt, die vielen Erwachsenen heutzutage fehlt. Sie schüttet ihrem Tagebuch ihr Herz aus, über all das, was sie bewegt. Das mögen für einige belanglose Adoleszenzproblemchen sein, für mich sind sie der Beweis, dass dieses Mädchen trotz all der Regeln, die ihr Überleben sicherten, der Gefahren und Angst immer noch ein junges Mädchen war. Dennoch wird sie im Laufe der Zeit reifer und erwachsener, revidiert oder konkretisiert bereits getroffene Aussagen und verfügt über eine Abgeklärtheit in manchen Dingen des Lebens, die mich überraschte.
Das Tagebuch der Anne Frank mag kein Ausbund spannender Erzählungen sein, doch es ist ein wahrhaftiges Zeugnis der Zeit; ein Abbild, das uns davor bewahren sollte, dieselben Fehler zu wiederholen.