Mieses Karma
David Safier
ISBN: 978-3-499-24455-1
8,99 Euro als Taschenbuch
Inhalt von Mieses Karma
Wiedergeburt gefällig?
Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht, als den Deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Die Rechnung folgt prompt. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po: Sie ist eine Ameise! Aber Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Was tun? Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärtsgeht!
Meine Meinung zu Mieses Karma
Ich bin schon des Öfteren an diesem Buch vorbeigelaufen und habe immer wieder das Cover begutachtet. Es zeigt eine lila Ameise mit langen Wimpern und ich fand diese Art der Covergestaltung direkt sympathisch. Allerdings griff ich erst jetzt zu diesem wunderbaren Buch, da es im Rahmen einer Challenge auf meiner Lesewunschliste stand und von euch als zweites Buch in unsere Leserunde gewählt wurde.
Äußerlich gefällt mir das Buch mit seinem warmen, orangefarbenen Farbverlauf sehr gut. Die Oberfläche ist glatt und angenehm zu greifen. Die Kapitel sind unterschiedlich lang und nur durch ihre Nummerierung zu unterscheiden. Die beiden Ameisen finde ich sehr gelungen, da sie ein richtiger Hingucker sind. (Sie ist aber auch einfach zu süß mit ihren langen Wimpern!)
Genauso wie das Äußere, konnte mich auch das Innere überzeugen: Der Schreibstil ist flüssig, leicht und unbeschwert zu genießen. Die Thematik des Buchs kann man durch den lustigen Tenor des Buchs gut aufnehmen und verarbeiten. Das Buch hat mich nicht ansatzweise so fertig gemacht, wie das erste Buch unserer Leserunde. Doch wer nun denkt, dass das Buch eine leichte Kost ist, der irrt. Wie auch der Hauptcharakter Kim, stellt sich auch der Leser die Frage nach dem Warum. Warum passieren die Dinge so? Was kann ich machen, um sie zu ändern? Was wäre wenn? Es bietet so manchen Anstoß und bringt einen dazu, ein wenig über sich selbst zu reflektieren. Aber es gibt einem auch eine Art Hoffnung, wenn man so will: Wenn ein Mensch ein Leben nach dem Tod erfährt, so erhält er seine Chance alles besser zu machen, es wiedergut zu machen und ewiges Glück zu erlangen. Eine, meiner Meinung nach, sehr beruhigende Einstellung.
Doch kommen wir zu den Charakteren. Kim vollführt eine wahre 360°-Drehung. Sie verändert sich vollkommen, wirkt dabei aber immer noch sehr echt. Es ist nichts Übertriebenes oder Überzogenes zu finden, es sei denn, man kann sich nicht auf die Reinkarnationslehre einlassen.
Die anderen Charaktere, die neben Kim sehr wichtig sind, werden sehr genau dargestellt: Lilly und Alex. Auch einige andere lernt man kennen, aber erst gegen Ende der Geschichte, was meiner Meinung nach mit Kim zusammenhängt: Wer keine Zeit für andere hat, kann sie nicht kennenlernen. Und so lernen wir einige Charaktere im Verlauf der Geschichte zum ersten Mal oder wieder kennen.
Die 283 Seiten flogen nur so vorüber und konnten mich wirklich sehr begeistern. Auch das Ende hat es mir angetan. Wer, trotz vieler Spoiler, meine Wochenzusammenfassungen der Leserunde lesen möchte, kann dies hier nochmals machen:
Update #1
Update #2
Update #3
Update #4
Fazit
Ein tolles Buch mit einem kniffeligen Thema, das es trotz allem schafft positiv zu bleiben und einem eine andere Sicht auf die Dinge zu geben. Man stellt sich selbst einige Fragen und erhascht einen neuen Blickwinkel, den man nutzen kann, oder aber auch nicht. Durch den grundsätzlich positiven und lustigen Tenor, bereitet einem das Buch viele Lacher und damit viel Freude. Ich freue mich über ein großartiges Buch, das nun in meinem Regal Zuhause ist.