Rezension

Ich schenk dir einen Mord

Titel Ich schenk dir einen Mord
Reihe
Band Einzelband
Autor Georg Heinzen
Übersetzer:in
Illustrator:in
Verlag Gmeiner Verlag
Erschienen als Taschenbuch
Genre Kriminalroman
Preis 14 €
Seitenzahl 288 Seiten
Bewertung
Ich schenk dir einen Mord
Ich schenk dir einen Mord

Im Urlaub habe ich Ich schenk dir einen Mord gelesen – ein Buch, das mein Mann in unserer Lieblingsbuchhandlung entdeckt hatte, weil der Titel so herrlich kurios klang. Nachdem er es beendet hatte, wollte ich natürlich wissen, was dahintersteckt. Leider muss ich sagen: Der Titel war das vielversprechendste am Buch.

Der Titel verspricht leider mehr, als die Geschichte hält

Leider startet die Geschichte rund um David und Marlene direkt recht schleppend. Das Paar hat Deutschland verlassen, um an der Côte d’Azur neu anzufangen. Er führt Touristinnen und Touristen auf den Spuren Brigitte Bardots durch Saint-Tropez, sie malt Lavendelfelder. Doch das Leben im Süden ist teuer, und der Traum vom Neuanfang droht zu scheitern. Alles ändert sich, als David bei einem Unwetter einem Mann das Leben rettet – ein Ereignis, das eine Kette von merkwürdigen Entwicklungen in Gang setzt.

Zu Beginn musste ich mich sehr an den Erzählstil gewöhnen. Er ist eigenwillig, manchmal sprunghaft und etwas distanziert, aber mit der Zeit liest er sich flüssiger. Handlungstechnisch bleibt das Tempo über weite Strecken gleichmäßig, auch wenn ich mir etwas mehr Dynamik gewünscht hätte. Die Figuren blieben für mich allerdings blass: Marlene mochte ich anfangs gar nicht, sie entwickelt sich aber zum Ende hin positiv. Bei David war es umgekehrt – je weiter ich las, desto unangenehmer wurde er. Auch die Beziehung der beiden wirkte für mich eher angespannt als glaubwürdig.

Das letzte Drittel wirkt stark eingekürzt

Ab einem gewissen Punkt verliert die Handlung etwas die Bodenhaftung. Gegen Ende passieren viele Dinge plötzlich und erstaunlich einfach – als hätte man Zwischenschritte übersprungen, die eine logische Entwicklung ermöglicht hätten. Zwar gibt es einige skurrile und humorvolle Momente, doch die reichen nicht, um das Buch nachhaltig spannend zu machen.

Ich schenk dir einen Mord hat eine interessante Grundidee und viel Potenzial, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Atmosphäre und Setting hätten Raum für einen charmanten, leicht satirischen Kriminalroman geboten – herausgekommen ist aber ein Roman, der mich weder emotional noch inhaltlich gepackt hat. Insgesamt war das Buch solide, aber keines, das ich unbedingt weiterempfehlen würde.

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4 Kommentare zu diesem Beitrag

  1. Ganz meine Meinung.
    Das Buch hat mich mit der interessanten Idee eingefangen, aber dass das Tempo immer schneller wurde fand ich sehr schade.

    Gut fand ich aber, dass der Titel des Buches durchweg mitschwingt und man sich häufig fragt, wann das Geschenk eingelöst wird. Das hat mich die ganze Zeit motiviert weiterzulesen.

    1. Das mit dem Titel stimmt, das ist eine super Ergänzung zur Rezension. 🙂
      Lesen lies es sich nach der Eingewöhnungsphase dann ja gut. Aber das Ende ging mir dann einfach zu schnell. Schade.

  2. Hallo Nina,

    Auswandern gut und schön, aber ob es das nötige Kleingeld wirklich bringt zum Leben.
    Wenn man als nur als Touristenführer und Malerin arbeitet…halte ich für fraglich und stellt schon ein Problem im fremden Land da, für meinen Geschmack.

    Das Cover im Übrigen gefällt mir sehr.

    LG…Karin..

    1. Hallo Karin,

      das stimmt natürlich. Das ist auch die entsprechende Ausgangslage im Buch. Aus Spoilergründen verrate ich zur Entwicklung allerdings nichts.
      Das Cover hat uns in der Buchhandlung auch direkt angesprochen.

      LG
      Nina

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