Titel #Londonwhisper – Als Zofe ist man selten online Reihe London Whisper-Reihe Band 1. Band Autorin Aniela Ley Übersetzer:in – Illustrator:in – Verlag dtv Erschienen als Hardcover Genre Jugendbuch Preis 15,00 € Seitenzahl 336 Seiten Bewertung
Als ich #Londonwhisper – Als Zofe ist man selten online auf Bookstagram sah, war ich direkt von Cover und Idee begeistert. Denn beim Lesen des Klappentexts hatte ich leichte Smaragdgrün-Schwingungen. Wie es mir gefiel? Liest du hier:
Was mich am Auftaktband der Reihe direkt packte, war die Plotidee. Zeitreisen und dann auch noch unbeabsichtigt bieten ja schon einiges an Potenzial. Dann auch noch als Zofe, bei einer Protagonistin, Umstylings und Outfit-Tipps total liebt? Ein perfect Match! Doch nicht nur das, zu guter Letzt ist Zoe, die Protagonistin, auch noch super humorvoll.
#Londonwhisper – Als Zofe ist man selten online entwickelt sich ruhiger
Die Geschichte startet in der Gegenwart, in der wir Zoe dabei begleiten, wie sie in einem englischen Internat ankommt und erstmal seitenweise davon schwärmt, dass sie endlich in London ist. Aufgrund der Kürze der Einleitung in der Gegenwart lag der Fokus nicht auf dem Internat, weshalb hier Internatsfeeling gar nicht wirklich aufkommt. Stattdessen ging es viel um den von ihr mitbegründeten Partyclub, in dem geheime Internatspartys gefeiert werden, die die Handlung ins Rollen bringen.
Als ich #Londonwhisper – Als Zofe ist man selten online begann, wusste ich nicht, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt. Das habe ich aber erst erfahren, als das erste Kapitel des zweiten Teils als Leseprobe folgte. Das erklärte mir dann rückblickend auch das etwas gemütliche Erzähltempo. Entsprechend stehen die Figuren gegen Ende des ersten Teils erst am Beginn ihrer Spurensuche, diese ist aber sehr vielversprechend – vor allem durch den Cliffhanger am Ende.
Humorvoller Wirbelwind auf geheimer Whisperbrief-Mission
Das große Plus der Geschichte ist aber die Zeitreise. Mitten auf einer Geheimparty wird Zoe rund 200 Jahre in die Vergangenheit geschickt. Die Darstellung davon fand ich plausibel, aufgelöst wurden die Gründe für die Zeitreise allerdings noch nicht (aber dafür folgt ja auch Band zwei noch). Zoes erste Momente in 1816 finde ich sehr treffend, glaubt sie immerhin, es handele sich um einen hyperrealistischen Traum. Die feste Überzeugung, seeehr lebensnah zu träumen, schwindet im Laufe des Romans. Vor allem, als eine geheimnisvolle Lady und ein gutaussehender junger Mann auf der Bildfläche erscheinen. Nachdem Zoe sich in ihrem vermeintlichen Traum gut eingelebt hat, wirbelt sie in 1816 ziemlich herum. Sie schreibt zum Beispiel einen Whisper-Brief, in dem sie die hochwohlgeborenen Töchter über Themen aufklärt, die eine Dame von Stand nicht wissen sollte und geht voll in ihrer Rolle als Zofe auf. Die Regency-Zeit bleibt leider ein wenig blass, Zoe hätte auch in einer anderen Epoche landen können.
Womit ich, neben dem doch echt gemütlichen Erzähltempo, so meine Probleme hatte, war stellenweise der Schreibstil. An ein paar wenigen Stellen wirkte Zoes Ausdrucksweise enorm aufgesetzt. Dadurch bin an den Stellen ein wenig darüber gestolpert und aus dem Lesefluss geraten.
Da die Handlung gegen Ende dann rasant an Fahrt aufnimmt und das Kapitel aus Band 2 mich tierisch angefixt hat, werde ich höchstwahrscheinlich auch den Folgeteil lesen. Besonders gespannt bin ich auf die Auflösung der Zeitreise. Diese ist bereits gut skizziert und angelegt – immerhin spielen ein mysteriöser Spiegel und der ägyptische Gott Thot eine Rolle!