Wen küss ich und wenn ja, wie viele?
Mara Andeck
ISBN: 978-3-414-82350-2
12,99 Euro als gebundene Ausgabe
Inhalt von Wen küss ich und wenn ja, wie viele?
Sechzehn und ungeküsst.
Lilia hat es satt! Da sitzt sie nun an ihrem 16. Geburtstag – die erhoffte Überraschungsparty ist nicht in Sicht, die nächste Klassenarbeit droht, aber das Schlimmste: Lilia hat noch nie einen Jungen geküsst. Das muss sich ändern! Wie passend, dass Lilia sowieso gerade damit beschäftigt ist, ihr Bioreferat zum Thema Balzverhalten im Tierreich vorzubereiten. Immerhin sind Menschen auch nur Tiere ohne Fell. Und so beschließt sie kurzerhand, ihr neues Wissen einfach auf ihr eigenes Liebesleben anzuwenden… Ziel des Ganzen: Am Ende will Lilia küssen – und zwar unbedingt den Richtigen!
Meine Meinung zu Wen küss ich und wenn ja, wie viele?
Das Cover ist ein richtiger Eye-Catcher, wie man so schön sagt.
Der in grün gehaltene Titel, der wechselnde Schriftarten aufweist, und viele, verschiedenfarbige Kussmünder passend zum Thema.
Die liebevolle Gestaltung zieht sich ebenfalls durch das innere des Buchs. Auf einigen Seiten gibt es kleine Zeichnungen oder Kritzeleien, die zur des Buchs passen. Das Buch, mit Lilia als Protagonistin, ist als Tagebuch aufgemacht. Somit beginnt jedes Kapitel mit einem, durch die Schriftart abgesetzte Passage, in der Lilia ihre Probleme kurz zusammenfasst.
Die darauffolgenden Passagen werden durch Uhrzeiten eingeleitet.
Die Sprache ist passend. Sie ist nicht zu gewollt jugendlich, aber auch nicht übertrieben, was leider recht häufig geschieht. Man merkt allerdings sehr stark heraus, dass die Autorin Biologie studiert hat, da das ganze Wissen rund ums Balzverhalten zwar richtig interessant sind, aber nicht so wirklich zu einer sechzehnjährigen passen wollen. Lilia ist schier besessen von ihrem Referat und das wirkt sich leider negativ auf andere Bereiche aus.
Die Charaktere sind liebevoll gestaltet. Man erhält einen detaillierten Überblick über Lilias genaues Umfeld, was durch den Tagebuchcharakter des Buchs natürlich sehr gut einzubauen war.
Ich fand es ein wenig schade, dass Lilia, vor allem im Vergleich zu ihren Klassenkameraden und Freunden, zu naiv für ihre sechzehn Jahre ist. Es fällt einem an manchen Stellen immer wieder auf, sodass man sie fast als Stereotype bezeichnen könnte. Das Mädchen, unscheinbar, nett, klug und in den Klassenschwarm verliebt. Leider bekommt sie so einiges um sich herum durch ihre Naivität nicht mit, was ich wirklich schade fand.
Sieht man über diese beiden Punkte hinweg, kann einem dieses Buch so richtig Spaß machen. Es hat ein gutes Tempo, viele lustige Stellen und unterhält einen fabelhaft. Mir sind einige meiner Kritikpunkte erst im zweiten Lesen aufgefallen, allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich mit meinen etwas über zwanzig Jahren natürlich über dem empfohlenen Lesealter liege, was es für mich natürlich einfach macht, mich über etwaige Naivität zu wundern.
Fazit
Das Buch macht einem Spaß, auch wenn man Lilia manchmal greifen und schütteln möchte, um ihr das zu zeigen, was alle schon längst wissen – außer ihr.
Kleinere Ungereimtheiten kann man aufgrund der guten stilistischen Ausarbeitung und dem Spaß beim Lesen gerne verzeihen.
Ich gebe 4 von 5 Punkten.