Hallo ihr Lieben,
die heutige Montagsfrage dreht sich um wie Wahl zwischen Buch oder Buchverfilmung, wenn man weder das eine noch das andere kennt. Beide Medien bieten, sofern sie gut gemacht sind, einige Vorteile, die ich gerne gegeneinander abwägen und mit euch diskutieren würde.
Wenn du weder Buchverfilmung noch Buch kennst, was würdest du zuerst anschauen/lesen?
Generell will ich mir immer zuerst das Original anschauen, bevor ich mir eine Adaption ansehe. Man muss schließlich immer wissen, womit man etwas vergleicht. Ob Buch oder Film, das Originalmedium hat Vorrang. Meist ist der Fall ja so, dass ein beliebtes Buch verfilmt wird. Mir stellen sich dann jedes Mal dieselben leidigen Fragen:
- Möchte ich dem Hype folgen und das Buch lesen?
- Möchte ich dem Hype folgen und das Buch noch vor dem Kinostart lesen?
- Möchte ich dem Hype folgen und den Film sehen, unabhängig davon, ob ich das Buch schaffe oder nicht?
Meist bin ich bei stark gehypten Büchern sehr vorsichtig mit meinem Lesewunsch. Stark gehypten Büchern begegne ich grundsätzlich skeptisch und beäuge sie erst von allen Seiten – sprich, ich lese begeisterte und kritische Rezensionen – und mache mir dann selbst ein Bild, in dem ich die ersten paar Seiten in der Buchhandlung meines Vertrauens anlese. Wenn mir das Buch dann nicht zusagt, sofern es mich bereits zuvor schon nicht durch Genre oder Thema abgeschreckt hat, weiß ich, dass ich mir auch den Film nicht ansehen werde. Warum? Weil ich mir keinen Film anschaue, den ich schon als Buch nicht hätte lesen wollen. Und lesen ist Kopfkino. Warum also Zeit für einen Film vergeuden, der mich nicht interessiert, und ich die Zeit besser nutzen könnte?
Es gibt ganz wenige Filme, die mich so sehr ansprechen, dass ich auf die vorherige Lesung des Buchs verzichte. Wann das zuletzt passiert ist, weiß ich nicht mehr. Ich kann euch aber versichern, dass es schon vorkam. Selten, aber immerhin. Auch der Plan, das Buch unbedingt noch vor Kinostart zu lesen, ist oftmals gescheitert. Dann aber in dem kollosalen Ausmaß, dass ich folgerichtig auch den Film nicht im Kino gesehen habe. Konsequenz muss schließlich sein – oder so ähnlich.
Einmal ist es mir tatsächlich passiert, dass ich eine Buchverfilmung gesehen habe, bevor ich das Buch kannte. Meine beste Freundin hatte mich breitgeschlagen, mit ihr in den Goldenen Kompass zu gehen. Da ich zu meiner Schande damals nicht wusste, dass es sich hier um eine Buchverfilmung handelte, willigte ich ein. Schließlich stellte ich mir die Frage nach Buch oder Buchverfilmung nicht. Als ich dann – für mich – mitten im Filmvergnügen rausgerissen wurde, weil der Film mit einem fiesen Cliffhänger endete, war ich perplex. Die Eröffnung meiner Freundin, dass es sich hierbei um eine Buchverfilmung handelte, erklärte so einiges.
Die leidige Sache mit den schlechten Buchverfilmungen…
Ihr alle kennt sie: Die richtig schlechten Buchverfilmungen, die einen unheimlich unzufrieden zurücklassen. Tintenherz ist die schmerzhafteste unter ihnen, die ich so unfassbar gerne rückgängig machen würde, dass es wehtut. Ich kenne keine Verfilmung, die schlechter ist. Und das liegt nicht nur daran, dass Cornelia Funke meine Lieblingsautorin ist, sondern vor allem daran, dass in diesem Film nichts, aber auch gar nichts, stimmt. Drei Bände Buchmaterial in einen Film gequetscht und das wars. Keinen Sinn für Details. Diese Erfahrung hat mir Buchverfilmungen sehr madig gemacht. Ich frage mich daher selten, ob Buch oder Buchverfilmung, sondern ob die Buchverfilmung überhaupt sein muss.
Wie seht ihr das? Liebt ihr Buchverfilmungen? Oder stellt ihr euch die Frage Buch oder Buchverfilmung erst gar nicht? Schreibt’s mir gerne unten in die Kommentare.